Janine Hübner , einzige Jung-Gesellin der Innung im Kreis, geht nach der Ausbildung bei Frank Zemke auf Wanderschaft durch die Welt

Wedel. Janine Hübner aus Hetlingen gehört zu einer kleinen, aber feinen Gruppe. Die 20 Jahre junge Frau hat gerade ihre Ausbildung zur Goldschmiedin bestanden - als einzige im gesamten Kreis Pinneberg. Die Freisprechung aller Auszubildenden aus Hamburg und Schleswig-Holstein fand im Schulauer Fährhaus statt. Gerade einmal neun neue Gesellinnen und ein Geselle gehören diesem exklusiven Kreis an.

"Seitdem ich als Kind einem Goldschmied über die Schulter geschaut habe, war das mein Traumberuf", erzählt die junge Hetlingerin. Mittlere Reife sollten Bewerber schon haben, bevor sie die dreieinhalb Jahre dauernde Lehrzeit antreten. Unentbehrlich sind Fingerspitzengefühl, eine ästhetische Ader und ein gutes Auge. Zu lernen gibt es eine ganze Menge. Nicht allein mit der Konsistenz verschiedenster Metall-Legierungen müssen sich die Goldschmiede auskennen, sondern auch in der Gemmologie - der Edelsteinkunde.

Bei den Werten, mit denen es die Goldschmiedin zu tun hat, die beim Wedeler Meister Frank Zemke gelernt hat, kann einem ganz schön schwummrig werden. "Ich hatte einmal einen Weißgoldring zu bearbeiten, der ringsum mit Brillanten besetzt war", sagte sie. Der Preis lag im fünfstelligen Bereich - nicht auszudenken, beim Umgang einen Fehler zu machen.

Nach bestandener Prüfung geht die Hetlingerin jetzt erst einmal "auf Wanderschaft", um weitere Erfahrung zu sammeln - sie macht eine Weltreise und wird sich im nächsten halben Jahr bei Goldschmiede-Kollegen in Singapur, Neuseeland, Thailand und auf den Fidschi-Inseln umgucken.