Mitglieder des Fördervereins und Politiker kämpfen um Existenz der Nothilfe

Wedel. Die Frauen stecken nicht auf. Obwohl die CDU-FDP-Landesregierung das Wedeler Frauenhaus fallen gelassen und die Fördermittel in Höhe von 174 000 Euro ab 2012 gestrichen hat, will der Verein "Frauen helfen Frauen" sich nicht mit der drohenden Schließung dieser wichtigen Institution abfinden, die seit nunmehr 25 Jahren den von Männern geprügelten und terrorisierten Frauen und ihren Kindern zur Seite steht. Deshalb ist jetzt eine Spendenaktion gestartet worden, deren Verlauf sich im Wedeler Rathaus ablesen lässt. Dort steht ein "Spendenbarometer", das jedem Besucher vorführt, wie die Unterstützung aussieht.

"Wir hoffen, durch die Spendenaktion das Wahljahr 2012 zu überbrücken und die Zeit zu nutzen, um durch Verhandlungen mit Politikerinnen und Politikern auf allen Ebenen sowie dem Ministerium, das Frauenhaus Wedel wieder in die Landesförderung zu bekommen", sagt Astrid Otto für die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses und den Fördervereins. Die Zeichen für eine Unterstützung der Institution, in der jährlich zwischen 80 und 100 Frauen und ihre Kinder Schutz finden, sind positiv. "Die Solidarität war sehr groß, Gewerkschaften, Kirche, Vereine, Einzelpersonen und andere Organisationen haben schon für den Erhalt des Frauenhauses gespendet", berichtet Astrid Otto und hofft auf weitere Hilfen. Ab sofort geben die Frauen wieder jeden Sonnabend auf dem Marktplatz an einem Stand Informationen und sammeln Zuwendungen. Außerdem sollen in Geschäften kleine Spendenhäuser für das Frauenhaus aufgestellt werden.

Zum Auftakt der Aktion trug Wedels Bürgermeister Niels Schmidt durch eine Spende sein Scherflein zu dem Fortbestand bei. Sowohl er als auch alle im Rat vertretenen Parteien hatten ihrem Unmut über die Kürzungspläne in der Vergangenheit mehr oder weniger offen Luft gemacht.