Landesverkehrswacht übergibt sieben Räder für Erstklässler in der Grundschule Altgemeinde in Schenefeld

Schenefeld. Immer häufiger kommt es vor, dass Kinder in der ersten Klasse der Grundschule noch nicht auf dem Rad fahren können. Sei es, weil zu Hause das Geld für ein Fahrrad fehlt, oder dass die Eltern sich nicht bemühen, den Kindern in den Sattel zu helfen. "Doch in den meisten Fällen sind die motorischen Fähigkeiten zum Radfahren bei den Erstklässlern nicht genügend entwickelt", sagt Lothar Lamb. Der Präsident der Landesverkehrswacht Schleswig-Holstein war nach Schenefeld gekommen, um der Grundschule Altgemeinde sieben Kinderfahrräder zu übergeben. Die Verkehrswacht sponsert landesweit das Projekt Frühradfahren an den Grundschulen.

In der Schule Altgemeinde sind die Erstklässler seit dem Sommer vergangenen Jahres dabei. Einmal in der Woche steht für jede der drei Anfängerklassen Frühradfahren auf dem Stundenplan. Zunächst wurde das Projekt mit fünf Fahrrädern gestartet, die von einigen Eltern, dem Schulverein sowie dem Fahrradhaus Hotop und der Firma Classic Immobilien spendiert wurden. Zwei Lehrerinnen besuchten zuvor bei der Verkehrswacht einen Fortbildungskursus und trainieren nun die Kinder im Umgang mit den Rädern.

Künftig können alle Abc-Schützen der Schule Altgemeinde mit dem Rad fahren

Mit jetzt zwölf Fahrrädern sind die Voraussetzungen optimal. Künftig wird es an der Schule Altgemeinde keine Abc-Schützen mehr geben, die bis zum Wechsel in die zweite Klasse noch nicht radeln können. "Beim Radfahrunterricht für die ersten Klassen geht es nicht darum, den Jungen und Mädchen die Verkehrsregeln beizubringen", sagt Schulleiterin Eva-Maria Jürgens, die gemeinsam mit Konrektorin Susanne Bechler das Projekt startete. Gefördert wird das Zusammenspiel von Fein- und Grobmotorik, damit die Fahrschüler auf dem für sie ungewohnten Zweirad die Balance halten können. Ferner geht es um die Kunst, mit einer Hand zu lenken, um Abbiegen anzeigen zu können. Auch das Geradeaus- und Kurvenfahren sowie Bremsen wird trainiert.

"Ich bin immer wieder erstaunt, wie dringend die Kinder motorische Schulung benötigen", sagt der Verkehrswachtchef. Zurückzuführen sei dies oft auf zu wenig Bewegung. Vor einigen Jahrzehnten habe es diese Defizite nicht gegeben. Auch das lange Ausharren vor TV-Bildschirmen oder an Spielkonsolen sei Ursache dafür.

Je nach Talent werden die Kinder beim Frühradfahren in kleine Gruppen aufgeteilt. Trainiert wird ausschließlich in der Sporthalle, weil sich die Schüler dort besser auf den Umgang mit den Rädern konzentrieren können. Die Fahrräder sind mit heller Bereifung ausgestattet, damit es beim Üben keine schwarzen Gummispuren gibt. Weil es auch mal Stürze geben kann, trägt jedes Kind einen Schutzhelm. Die Fahrradhelme müssen die Eltern beschaffen.