Der Bauausschuss stellt heute die Weichen für Umgestaltung des Rathausvorplatzes. Vorschläge der Bürger wurden eingearbeitet.

Halstenbek. "Klein Venedig" bei Regen wegen der vielen Pfützen, Stolperfalle bei Trockenheit wegen der vielen Winterschäden und eine Gesamtoptik, die Garten- und Landschaftsarchitekten die Tränen in die Augen treibt. Die Rede ist vom jämmerlichen Zustand des Rathausvorplatzes in Halstenbek und dessen Umbau und Renovierung im Rahmen der Ortskerngestaltung. Am heutigen Dienstag werden im Bauausschuss die Weichen für die Zukunft gestellt.

Teil der Gustavstraße ist in die Planung einbezogen

Die Politiker sollen über Kosten. Entwurf und Ausführung beschließen. Dabei geht es nicht nur um den Vorplatz, sondern auch um einen Teil der Gustavstraße, die in den Gesamtbereich mit einbezogen werden soll. So wird ein höhengleicher barrierefreier Übergang zu der geplanten Neubebauung jenseits der jetzigen Straße geschaffen. Basis ist nach Worten von Halstenbeks Bauamtschef Holger Lange das Modell des auch als "shared space" bezeichneten gleichberechtigten Miteinanders aller Verkehrsteilnehmer im Schritttempo. In Workshops mit Bürgern, Geschäftsleuten sowie Kindern und Jugendlichen waren die Ideen für den neuen Ortskern und speziell für den neuen Vorplatz gesammelt worden. Diese Vorschläge wurden vom Ingenieurbüro Grontmij teilweise in eine Entwurfsplanung eingearbeitet (die Pinneberger Zeitung berichtete).

Für Aufregung bei manchen Bürgern und Politikern sorgen allerdings die im Entwurf dargestellten Parkplätze, die anstelle der jetzigen Grünanlage den südlichen Teil des Rathausplatzes zieren werden. Darin sehen Kritiker einen Widerspruch zu der angestrebten offenen Platzgestaltung.

Diesen Einwänden widerspricht Lange allerdings. Er verweist darauf, dass mit 6 : 5 Stimmen der Entwurf im Bauausschuss abgesegnet worden sei. Zudem werde der Rathausvorplatz bereits jetzt am Fahrbahnrand der Gustavstraße als Pkw-Stellplatz genutzt. Lediglich zwölf weitere Stellplätze seien auf dem Areal vorgesehen. Insgesamt soll der Bereich zwischen Rathaus und Gustavstraße über 40 Parkplätze verfügen. Die seien schon nötig, um den Zubringer- und Abholerverkehr zum Kindergarten sowie Besuchern von Rathaus und Geschäften Parkmöglichkeiten zu bieten.

Allerdings sieht der Bauamtsleiter langfristig theoretisch noch Möglichkeiten, einen Teil der Stellflächen zu verlagern. Als Option biete sich eventuell ein Teil des Geländes der jetzigen Grund- und Gemeinschaftsschule nach dem Umzug in den Neubau an. Allerdings müsse abgewartet werden, was aus den Altbauten wird.

Im Gespräch ist, bei einem Abbruch und Neubau des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums die alte Schule an der Feldstraße als Ausweichquartier während der Bauarbeiten zu nutzen. Später ist eine Neubaunutzung eventuell mit Hotel vorgesehen.

In jedem Fall werden mit der Neugestaltung und Möblierung des Vorplatzes keine unverrückbaren baulichen Festsetzungen getroffen. Markierungen für Stellplätze könnten wieder entfernt werden, wenn dies notwendig werden sollte.