Der Direktor Matthias Beimel kämpft seit vier Jahren um eine zügige Sanierung des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Pinneberg.

Pinneberg. Seit vier Jahren wird an der Theodor-Heuss-Schule in Pinneberg saniert. Das tat bitter Not an der 1969 eingeweihten Schule. Doch es gibt ein Problem: Ein Ende der Bauarbeiten ist nicht abzusehen.

Eltern sind beunruhigt, dass unter dem Baulärm die Leistungen ihrer Kinder leiden. Lehrer sind genervt, wenn die Arbeiten die Konzentration der Schüler beeinträchtigen. Ein weiteres Problem: Schulleiter Matthias Beimel ist fast mehr damit beschäftigt, nach Handwerkern zu fahnden und Arbeiten abzusprechen, als Unterricht zu lenken.

Vier Jahre ist es her, dass Beimel seinen Job in Pinneberg antrat. "Es war Aufbruchstimmung damals. Die Schule sollte umfassend und zügig saniert werden", erinnert sich Beimel. Am Ziel wird von Politik und Amt festgehalten. Doch zügig läuft kaum noch etwas.

Als der Rektor erfuhr, dass der sechste Abschnitt für die Fassadensanierung um ein Jahr verschoben wird, verlor der Pädagoge die Geduld. Schriftlich bemängelt er: "Soweit wir informiert sind, soll die Sanierung 2013/2014 abgeschlossen sein. Das ist eine Rekorddauer."

Die jetzt geplante Verzögerung ist nur eine von vielen, die Lehrer, Schüler und Eltern ertragen mussten. Im Sommer 2010 sollte die dringend notwendige Mensa übergeben werden. Wahrscheinlich öffnet die Mensa erst 2012.

"Wir wissen sehr wohl, dass die Schule dringend die Räume benötigt", sagt Bürgermeisterin Kristin Alheit. Leider hätten Ingenieure festgestellt, dass der für die Mensa zu überbauende kleine Lichthof die Entwässerungsverhältnisse grundlegend verändert. Künftig müsste ein Regenrückhaltebecken eingerichtet werden, um bei starken Regenfällen dafür zu sorgen, dass die Rohre nicht überlastet werden. Auf eine halbe Million Euro errechneten Fachleute die Kosten für eine unterirdische Zisterne - zu teuer fürs finanzschwache Pinneberg. Jetzt wird erstmal die Mensa gebaut und nach einer anderen Lösung gesucht. "Unter diesen Voraussetzungen hätten die Arbeiten früher beginnen können", meint der Rektor.

Der Bedarf wächst jährlich wegen des Nachmittagsunterrichts für Kinder, die in acht statt neun Jahren aufs Abitur vorbereitet werden. Jedes Jahr kommen etwa 120 potenzielle Esser als Fünftklässler hinzu.

Bürgermeisterin Kristin Alheit bedauert die Verzögerungen. Die Schule verfüge aber über einen schönen Anbau, und auch die Aula sei saniert. Dass der große Raum für Veranstaltungen über eine gute Technik verfügt, dafür mussten die Eltern sorgen. Der Förderverein finanzierte die Anschaffungen.

Das hohe Engagement der Eltern und der Leistungswille der Schüler sind für Beimel und Kollegen trotz der andauernden Bauarbeiten Grund genug, um sich weiterhin für die Schule einzusetzen. Doch der Rektor mahnt: "Bald hat die Geduld ein Ende!"