EU und Bund fördern Maßnahmen in Elmshorn-Hainholz. Jugendliche und Frauen erhalten Hilfe

Elmshorn. Elmshorn beweist Stärke - und zwar vor Ort. Genauer gesagt im einstigen Problemstadtteil Hainholz. Dort werden dieses Jahr neun Vorhaben aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie des Europäischen Sozialfonds unterstützt. Vor kurzem wurden die Förderbescheide im Rahmen des Projektes "Stärken vor Ort" übergeben. Stadtrat Volker Hatje hofft darauf, dass möglichst viele Bürger des Stadtteils von den Fördermaßnahmen profitieren.

Vorbildliches Projekt der türkischen Gemeinde

Insgesamt fließen 71 200 Euro an Fördergeldern in die neun Maßnahmen. Verteilt werden maximal 10 000 Euro pro Gruppe. Mit den Initiativen sollen in erster Linie Jugendliche sowie junge Menschen mit schlechteren Startchancen beim Einstieg sowie Wiedereinstieg ins Erwerbsleben erreicht werden. Ein zweiter Teil der Projekte richtet sich an Frauen, denen eine Re-Integration in die Arbeitswelt erleichtert werden soll.

Ein besonders vorbildliches Projekt hat die türkische Gemeinde ins Leben gerufen. Sie will Schüler mit Migrationshintergrund an der KGSE besser fördern und zu einem erfolgreichen Schulabschluss verhelfen. Auch ihre Eltern werden eingebunden.

Die Friedenskirchengemeinde hat es sich zum Ziel gesetzt, dass Frauen aus Hainholz ihre individuellen Lebens- und Erfahrungsgeschichten aufschreiben sollen. Auf diese Weise sollen die Sprachfähigkeiten der Teilnehmerinnen verbessert werden. Zum Abschluss werden die Berichte in anonymisierter Form veröffentlicht.

Auch der Evangelische Kirchengemeindeverband steuert ein Projekt bei. Ziel ist die Neubelebung der Stadtteilwerkstatt, die Frauen die Möglichkeit geben soll, sich künstlerisch auszuprobieren. Die Initiative "Hier bin ich zu Hause" richtet sich an Migrantinnen, die in deutscher Sprache geschult und EDV-Lehrgänge erhalten werden. Auf spielerische Art und Weise sollen Jugendliche in einem weiteren Vorhaben soziale Kompetenzen erlernen. Mit den neuen Medien werden es die Jugendlichen zu tun bekommen, die eine Internetpräsenz für den Stadtteil Hainholz entwickeln und erstellen sollen. Dabei erhalten sie Einblicke in die Welt des Internets und sollen gleichzeitig eine Seite schaffen, die zur Identifikation der Bewohner mit dem Stadtteil beiträgt. In einem weiteren Projekt erhalten Heranwachsende die Gelegenheit, durch Pantomime und Comedy ihre Sprachkompetenz zu verbessern.

Zwei weitere Projekte richten sich an Frauen mit Migrationshintergrund.

Gemeinsam kochen - und dabei die deutsche Sprache lernen

Die Arbeiterwohlfahrt will die Teilnehmerinnen dazu animieren, gemeinsam zu kochen und gleichzeitig Deutsch zu pauken. Auf diese Weise lernen sie, sich in ihrem neuen Heimatland zu verständigen und erhalten Tipps zu gesunder Ernährung. Der Diakonieverein Migration plant Computer-, Sprach- und Konservationskurse. Außerdem sollen Informationsveranstaltungen für Frauen und deren Familien erfolgen.