Rossmann (SPD) will vom Minister genau wissen, wie die A 23 im Berufsverkehr entlastet werden soll

Kreis Pinneberg/Berlin. Plant Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) tatsächlich, die Standspuren der Autobahn A 23 zwischen Hamburg Nord-West und Pinneberg in Stoßzeiten für den Verkehr freizugeben? Und wie sollen die geplanten Maßnahmen aussehen? Das möchte der für den Kreis Pinneberg zuständige SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann jetzt genau wissen.

In einer Abgeordneten-Anfrage hat Rossmann den Minister um Auskunft über das Projekt ersucht, das die Autobahn in der Berufsverkehrszeit entlasten soll.

"Im Kreis Pinneberg haben wir ein hohes Interesse daran, dass alle Möglichkeiten genutzt werden, die Kapazitäten der Autobahn optimal auszunutzen", begründet der Politiker seine Anfrage. "Deshalb muss es jetzt darum gehen, genau zu klären, was geht und wie es geht."

Im Interesse der Verkehrssicherheit werde es dabei unerlässlich sein, genau zu prüfen, welche Belastungsreserven die Spuren haben und wie die Dichte der Auf- und Abfahrten bei etwaigen Maßnahmen berücksichtigt werden könne. Ramsauer solle deshalb präzise darlegen, welche baulichen und regulatorischen Schritte geplant sind und in welcher Reihenfolge diese durchgeführt werden sollen, forderte der Abgeordnete.

Das Thema sechsspuriger Ausbau der A 23 nach dem Vorbild der A 7 zwischen Hamburg und Quickborn hatte bereits im Februar Rossmanns CDU-Kollege Ole Schröder als wichtigen Schritt für die Bürger im Kreis Pinneberg bewertet. Allerdings versäumte es Schröder damals, die Machbarkeit des Vorhabens im Bereich der A 23 zu hinterfragen. Wie berichtet, erklärten Fachleute der Straßenverkehrsbehörden des Kreises Pinneberg und des Landes auf Befragen gegenüber der Pinneberger Zeitung, dass eine auch sporadische Nutzung der Standstreifen als Fahrspuren - beispielsweise im Berufsverkehr - mit einem immensen finanziellen und baulichen Aufwand verbunden sei.

So würden stellenweise die Brückenprofile für einen sechsspurigen Betrieb nicht ausreichen. Auch seien die Standstreifen stellenweise zu schmal und nicht genügend belastbar für den Schwerverkehr. Auch fehle der Platz für den erforderlichen Ausbau der Auffahrt- und Abfahrtspuren an den Autobahn-Anschlussstellen.