Schüsse in einem Pinneberger Mehrfamilienhaus: Dreimal hat ein 29 Jahre alter Türke gestern Morgen in dem Gebäude an der Richard-Köhn-Straße gefeuert. Es wurde niemand verletzt.

Pinneberg. Offenbar hatte der Täter, der sich nach 90 Minuten widerstandslos festnehmen ließ, nicht gezielt auf Personen geschossen. Es soll sich um eine Beziehungstat handeln.

Gegen 7.30 Uhr hatte ein Zeuge die Polizei alarmiert, weil er den Mann mit gezogener Waffe vor dem Mehrfamilienhaus gesehen hatte. Sofort rasten 14 Streifenwagen zum Tatort. Als sie eintrafen, waren mehrere Schüsse zu hören. Sofort wurden das Gebäude und die Zufahrtsstraßen abgeriegelt, es wimmelte von Polizisten mit schussbereiten Waffen. Auch ein Sondereinsatzkommando aus Eutin wurde angefordert.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der 29-Jährige in der Erdgeschosswohnung verschanzt. Dort soll möglicherweise die Ex-Freundin des Mannes, der wohl aus Kiel stammt, wohnen. Die Polizei wollte dies nicht bestätigen. "Die Überprüfung der Identität des Festgenommenen ist noch nicht abgeschlossen", erläuterte Polizeisprecherin Sandra Mohr. Sie teilte mit, dass in der Wohnung eine Familie lebt. Diese sei rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden.

Ein Polizeibeamter, der Türkisch spricht, verhandelte aus dem Treppenhaus heraus mit dem 29-Jährigen. Dieser konnte um kurz vor 9 Uhr überredet werden, die Waffe niederzulegen. Die Sondereinsatzkräfte der Polizei brauchten nicht mehr einzugreifen.

Die Vernehmung des Täters - ihm wird Bedrohung und unerlaubter Waffenbesitz vorgeworfen - und der betroffenen Familie dauerten am Nachmittag noch an. Noch kann laut Polizei über die Motive und den genauen Ablauf der Tat nur spekuliert werden.