Uetersen und Tornesch vom Durchgangsverkehr entlasten

Uetersen/Tornesch. Die Entscheidung des Kreis-Verkehrsausschusses, im Rahmen des Doppelhaushaltes 2011/2012 keinen Komplettausbau der Kreisstraße 22 in die Wege zu leiten, ist bei Uetersens Bürgermeisterin Andrea Hansen (SPD) auf Kritik gestoßen. Wie berichtet, sollen lediglich die Mittel zur Erneuerung des Wischmöhlenweges auf Uetersener Gebiet bewilligt werden. Geld für den dritten Bauabschnitt mit dem Bahntunnel in Tornesch soll auch ab 2013 nicht zur Verfügung stehen.

Hansen: "Unsere Region braucht den Ausbau der K 22 in einem Rutsch, wir warten schon viel zu lange darauf." Die jüngsten Kreisbeschlüsse seien kein gutes Zeichen dafür, dass jetzt bedarfsgerechte Maßnahmen erfolgen, "so bastelt man sich ein Nadelöhr". Ob "dieses Stückwerk" überhaupt vom Land akzeptiert werde, sei zweifelhaft.

Die Stadt Uetersen poche auf Einhaltung gültiger Verträge. Man wisse von den Finanznöten des Kreises, "das ist aber kein Grund, unsere Region besonders zu benachteiligen". Man könne jeden Tag besichtigen, wie sehr die Bewohner der Stadtzentren von Uetersen und Tornesch vom Durchgangsverkehr belastet werden. Auch die Unternehmen bräuchten die K 22, um ihre Logistik zu optimieren. Hansen: "Das Land steht zu seinen Zusagen. Planfeststellung und Baugenehmigung wären in diesem Jahr machbar." Daher sollte der Kreis eine Verfügungsermächtigung über die gesamten Investitionsmittel aussprechen und den Weg zum Komplettausbau freimachen.

Die Bürgermeisterin schlägt einen K-22-Gipfel vor, um die Blockaden zu lösen. Zu einem ersten Treffen sollten der Landrat und Fachdienst Straßenbau des Kreises, die Bürgermeister der beiden Städte mit Verkehrsminister Jost de Jager zusammenkommen. Im zweiten Schritt sollte dann mit Landtagsabgeordneten und Kreistagsfraktionen eine "Allianz der verkehrspolitischen Vernunft" geschmiedet werden. "Wenn jetzt alle mitziehen, könnten die Bagger Mitte 2012 rollen. Weiterer Stillstand schadet allen, den Städten, dem Kreis und auch unseren Möglichkeiten in der Metropolregion."