Das "dicke Ende" kommt

"Fit für die neue Medienwelt"

Pinneberger Brahms-Schule erste deutsche Schule im neuen "Innovative Schools Programm" von Microsoft

Hamburger Abendblatt 24. Februar

Es ist zweifellos ein guter Artikel für eine gute Sache, obwohl bereits auf dem Foto der Werbecharakter für die Firma Microsoft nicht zu übersehen ist. Diese Aktion zur Unterstützung der Schulen "... Informationstechnik sowohl in den Unterricht als auch in die Kommunikation und die Schulverwaltung zu integrieren" ist absolut notwendig und offenbar noch nicht überall selbstverständlich. Doch warum ist man so begeistert über eine angeblich "kostenfreie Aufnahme in das Innovative Schools Programm" eines amerikanischen Unternehmens?

Volkswirtschaftlich betrachtet wird dieser Weg mit Sicherheit nicht kostenfrei sein, denn eine global agierende Softwarefirma wird immer Gewinne machen wollen. Im vergangenen Quartal (mit dem Weihnachtsgeschäft!) hat Microsoft über 8 Mrd. US$ operativen Gewinn bei einem Rekordumsatz von fast 20 Mrd. US$ erwirtschaftet. Das Geschäft mit den Lizenzen für Windows- und Office-Produkte sprudelt geradezu. Und damit es in Zukunft auch so weiter geht, muss man konsequent bei den Schülern anfangen.

Bedauerlich ist dabei, dass die ebenfalls "kostenlosen" Alternativen wie OpenSystems (LINUX), OpenOffice, unabhängige Internet-Browser etc. nicht zum Zuge kommen. Liegt es vielleicht daran, dass unter Umständen kein hochintegriertes und stabil funktionierendes Gesamtpaket auf dem Markt ist? Diese Entwicklung zu fördern, ist eine öffentliche Aufgabe - damit man nicht zum Opfer kommerzieller Marketingstrategien wird.

Soweit mir bekannt ist, werden an den Universitäten kaum Microsoftprodukte eingesetzt. Warum dann an den Schulen? Folgt man dieser Strategie, wird man schnell erkennen, dass die an bestimmte Software-Produkte gewöhnten Schüler später auch im Beruf so weiterarbeiten wollen und in der Wirtschaft dafür sorgen, dass entsprechende Software beschafft wird.

Wer in Großunternehmen einmal mit Microsoft über Unternehmenslizenzen verhandelt hat, weiß um die unvorstellbare Maßlosigkeit beim Eintreiben von "Lizenzgebühren". Ein Entrinnen ist dann nicht mehr möglich, weil die Unternehmen (auch die öffentlichen Auftraggeber) auf Basis des amerikanischen Lizenzrechts laufend über den Nutzungsumfang von Lizenzen berichten müssen. Im Zweifelsfall wird von der Softwarefirma eine Prüfung des Unternehmens veranlasst. Das "dicke Ende" dieser freundlichen Aktion, bei der angeblich weltweit bereits mehr als 2500 Schulen eingebunden sind, kommt also früher oder später mit Sicherheit. Im Fachjargon nennt man es "Kundenbindung". Es wäre interessant zu wissen, wie die Schulpolitiker darüber denken. Vielleicht schiebt man das Kostenproblem an die Wirtschaft weiter; damit werden aber langfristig die Kosten für Arbeitsplätze nicht sinken. Es geht also auch um unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Gerhard Hahm, Wedel

Das Maß ist voll!

"Die neue Treppe ist endlich fertig"

Der Fahrstuhl an der S-Bahn-Station Thesdorf ist zwar installiert, soll aber erst im Mai in Betrieb gehen.

Hamburger Abendblatt 23. Februar

Ihr Artikel über die "Geheimniskrämerei" bei Stadt und Bahn, brachte bei mir "das Fass zum überlaufen". Was man mit uns hier im Süden von Pinneberg zurzeit macht, geht wirklich auf keine Kuhhaut. Zwar ist inzwischen "in aller Stille" die Treppe am Bahnhof Thesdorf wieder eröffnet worden, aber der Lift geht immer noch nicht. Kunststück! Da war ja auch wochenlang kein Handwerker zu sehen. Und wenn dann der Lift mal irgendwann im Laufe dieses Jahrhunderts fertig wird, ist er sicher ein toller Treffpunkt für Schmierfinken und "Frustabbauer".

Die Krönung der Auslese ist jedoch die Erneuerung der Datumer Chaussee. Nachdem anfangs der 285er Bus noch versucht hatte, durch achsentiefe Wasserlöcher die Nothaltestelle an der Pestalozzistraße zu erreichen, wird er jetzt über den Hogenkamp umgeleitet. Genau wie der übrige Verkehr auch. Oft hilft da nur ein Ausweichen auf den Gehweg.

Die Anwohner wird es vor Begeisterung von den Stühlen reißen!

Manche Anlieger der Datumer Chaussee greifen deshalb zur Selbsthilfe, rücken die Warnbaken etwas zur Seite und erreichen so (auch ohne Geländewagen) ihre Grundstücke.

Deshalb mein Vorschlag: Wenn die Firma Uhl uns ein paar Schaufeln Sand spendiert und einen schmalen Durchlass nur für einen Pkw schafft, könnten wir Waldenau (Ärzte, Tierärzte, LSE) ohne Umleitung erreichen und so den Hogenkamp entlasten.

Sigrid Bock, Pinneberg

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