Feierliche Zeremonie mit dem Bischofsbevollmächtigten Magaard

Pinneberg. Im Kreis Pinneberg sind kürzlich 70 Frauen und Männer feierlich eingebürgert worden. Gothart Magaard, Bischofsbevollmächtigter im Sprengel Schleswig und Holstein, ermutigte in seiner Festrede im Kreistagssaal die Neubürger, sich in die Gesellschaft einzumischen.

Magaard, der zum ersten Mal bei einer Einbürgerungszeremonie sprach, dankte den Menschen für ihre Entscheidung, die er als "mutig" bezeichnete. "Sie haben sich mit der Einbürgerung für einen neuen Anfang entschieden, für eine neue Heimat und für eine neue Zukunft." Integration sei jedoch keine Einbahnstraße. "Sie leben seit Jahren in Deutschland. Sie kennen unser Land. Sie beherrschen die Redensarten unserer Sprache und die Straßenverkehrsordnung. Deutsche Gewohnheiten und Küchenrezepte sind ihnen nicht fremd - aber was sie mitbringen, sollen Sie in unser gemeinsames Leben auch einbringen können und dürfen", sagte der Bischofsbevollmächtigte.

Magaard verwies darauf, dass mit der Einbürgerung auch neue Rechte und Pflichten entstünden und ermutigte die Anwesenden, diese auch wahrzunehmen. "Das neue Papier, die Urkunde, die sie gleich überreicht bekommen, gibt ihnen eine Stimme in unserem Staat und in unserer Gesellschaft. Es garantiert ihnen, dass auf diese Stimme gehört werden soll. Sie dürfen, wenn das Alter stimmt, bei allen Wahlen ihren Stimmzettel abgeben. Tun sie das bitte auch. Seien sie mutig. Vertreten sie frei und offen ihren Standpunkt."

Als Christ und Vertreter der Nordelbischen Kirche sei er froh, dass das Grundgesetz allen Bürgerinnen und Bürgern die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und der Religion garantiere. "Glaube und Religion sind wichtige Dinge", sagte Magaard. "Sie können Menschen ganz eng verbinden und wichtige Brücken schlagen, sie können aber auch ganz tiefe Gräben aufreißen und hohe Mauern aufrichten." Ihm sei deshalb wichtig, nicht darum zu streiten, welcher Glaube besser sei, sondern im friedlichen Dialog miteinander zu stehen. "Lassen Sie uns gemeinsam und von unserem Glauben getragen dafür sorgen, dass diese Gesellschaft lebenswert und liebenswert ist."

Im Kreis Pinneberg werden jährlich etwa 400 Personen eingebürgert. Alle zwei Monate wird eine feierliche Zeremonie veranstaltet, zu der auch die Fraktionsvorsitzenden des Kreistages und die zuständigen Bürgermeister eingeladen werden. Nach einer Festrede durch einen besonderen Gast werden den einzubürgernden Personen die Urkunden überreicht.

Die neuen Bürgerinnen und Bürger des Kreises Pinneberg, die während der Zeremonie die deutsche Staatsangehörgkeit beurkundet bekamen, stammen aus ganz unterschiedlichen Ländern, sie kommen aus Brasilien, China, Irak, Italien, Kosovo, Polen, Rumänien und der Türkei.