Rellingens Jugendpfleger hat Kinder und Jugendliche nach ihren Wünschen befragt

Rellingen. Per Meinungsumfrage wurde Rellingens Kindern und Jugendlichen auf den Zahn gefühlt. Das vorläufige Ergebnis einer Erhebung, die sich - wie berichtet - an 1222 junge Leute in der Baumschulgemeinde richtete, liegt nun vor. Jugendpfleger Jörn Folster ist zufrieden. Gravierende Beanstandungen enthalten die ausgefüllten Fragebögen nicht. Der Jugendexperte übergab die Ergebnisse der Befragung den Politikern im Ausschuss für Kinder, Jugend und Sport. Nun sollen die Fraktionen sich mit der weiteren Verarbeitung der Umfrage auseinandersetzen und entscheiden, welche Anregungen umgesetzt werden können oder wo nachgebessert werden sollte.

Antworten auf die 21 Fragen zu Freizeitverhalten, Schule und Jugendangeboten gaben 550 Nachwuchs-Rellinger - also knapp die Hälfte der angepeilten Zielgruppe. Dass die Jugendlichen mit den Rellinger Einrichtungen etwas anfangen können, folgert Folster, weil 504 Befragte den Jugendtreff Oase bei der Caspar-Voght-Schule kennen. Weitere 414 junge Rellinger wissen, dass es ein Jugendmobil gibt, das an verschiedenen Standorten regelmäßig als Treffpunkt zur Verfügung steht.

Dazu passt, dass sich nur wenige Befragte für ein Jugendhaus im Ortskern aussprechen. Offenbar scheint den meisten der Weg zur Oase im Ortsteil Egenbüttel nicht zu weit zu sein.

Weniger bekannt ist die politische Ebene für Jugendbelange. Vom Ausschuss für Kinder, Jugend und Sport hatten nur 51 Jugendliche etwas gehört. Immerhin steht das Gremium in jeder Sitzung als Ansprechpartner im Rahmen einer speziellen Kinder- und Jugendfragestunde zur Verfügung. "Da gibt es wohl noch Aufklärungsbedarf", vermutet der Jugendpfleger.

Der Gemeindesportplatz könnte jugendgerechter aufgemotzt werden

Verbesserungsbedarf sehen die jungen Menschen auch noch im Rellinger Ortskern, dessen Passantenszene bekanntlich vorwiegend von betagten Bürgern geprägt wird. Mehr Läden werden gewünscht, darunter, etwas abseits der Realität, am liebsten noch ein Media-Markt und ein H&M-Shop sowie allgemein mehr Geschäfte mit junger Mode und weiteren Angeboten für junge Menschen. Der Gemeindesportplatz hat auch noch Potenzial, um jugendgerechter aufgemotzt zu werden. Die Teilnehmer der Umfrage vermissen ausreichende Mengen von Sitzgelegenheiten und wünschen sich einen überdachten Unterstand.

Ach ja, und dann gibt es noch einen ganz originellen Wunsch, der nach Folsters Worten recht häufig geäußert wurde: Rellingens Nachwuchs sehnt sich nach einem kleinen Angelsee. Wer solchen beschaulichen Freizeitbeschäftigungen nachzugehen sucht, hat ganz bestimmt kein Interesse an Remmidemmi und Krawall.

Rellingens Politiker sollten angesichts dieser gänzlich undynamisch anmutenden Jugendbewegung flugs überlegen, welche Wiese denn möglichst in zentraler Ortskernlage ausgeschachtet und von der Feuerwehr geflutet werden könnte. Vielleicht wäre ja sogar ein Gemeinschaftsprojekt im Rahmen des nächsten Ferienprogramms der Jugendpflege möglich.