Nachdem das Projekt schon mehrfach verschoben wurde, soll der Neubau Ende August bezugsfertig sein

Quickborn. Ein jahrelanges Dauerstreitthema in Quickborn löst sich jetzt in Wohlgefallen auf. Die örtliche freiwillige Feuerwehr bekommt endlich die seit Jahren ersehnte neue Fahrzeughalle. Die Stadt Quickborn investiert in das Gebäude, in dem sechs der 14 Feuerwehrfahrzeuge untergestellt werden können, insgesamt 1,8 Millionen Euro.

Feuerwehrkräfte brennen darauf, dass der Bau endlich losgeht

"Meine Leute brennen darauf, dass es endlich losgeht", zeigt sich Wehrführer Christof Fehrs zufrieden mit dieser Wendung zum Guten. Er geht davon aus, dass die neue Halle neben der Wache in der Marktstraße Ende August fertiggestellt ist. Schon im Mai möchte er die sanierten Seminarräume für seine 107 Mann starke Feuerwehr nutzen können, die im Erdgeschoss des alten Gebäudes neu eingerichtet werden sollen.

Eigentlich sollte das Projekt längst fertig sein. Auf der Hauptversammlung der Wehr vor einem Jahr versprach Bürgermeister Thomas Köppl (CDU) mitten im Bürgermeisterwahlkampf, dass Anfang 2011 ein Großteil der neuen Halle gebaut sein würde. Daraus wurde nichts. Ob sich Köppl deshalb auf der jüngsten Sitzung der Wehr von einem Mitarbeiter vertreten ließ? Jedenfalls kam seine Abwesenheit bei den Kameraden nicht gut an, sagt Wehrführer Fehrs. "Für das Ansehen des Bürgermeisters in der Wehr war das sicher nicht gut", ist Fehrs vorsichtig.

Immer wieder wurde das Bauprojekt verschoben, die Wehrkräfte auf später vertröstet, die Kosten als zu hoch veranschlagt. "Termine sage ich schon lange nicht mehr an", sagt Fehrs aus der Erfahrung, dass diese oft nicht eingehalten wurden. "Die Kameraden lachen mich ja schon aus."

Das alte Gebäude an der Marktstraße, in dem die Fahrzeuge und die Wohnungen von drei Familien der Wehr untergebracht sind, damit die Wache rund um die Uhr besetzt ist, platzt seit Jahren aus allen Nähten. Weil das knapp 4000 Quadratmeter große Grundstück eng bebaut ist, sollte ursprünglich das Obergeschoss der Wache erweitert werden für die Seminar- und Sozialräume, die Fahrzeugen Platz machen sollten. Doch wegen statischer Probleme explodierte der Kostenrahmen. Zweieinhalb Millionen Euro hätte diese Sanierung gekostet. Die Politik stoppte 2009 die laufende Ausschreibung. Nun kam der Wehr eine Nachbarin zu Hilfe, in deren Haus auch die Jugendwehr ihre Räume hat. Die betagte Dame verkaufte ihr mit Tannen bewachsenes 2500 Quadratmeter großes Nachbargrundstück, das an die Feuerwache grenzt, an dien Stadt. Diese Grundstücksverhandlungen gingen relativ schnell über die Bühne, lobt Wehrführer Fehrs. "Da hat der Bürgermeister schnell reagiert."

Nachbarin verkaufte Grundstück für die Parkplätze der Wehrkräfte im Einsatz

In Eigenleistung wurde das Grundstück abgeholzt, damit es als Parkplatz für die Wehrkräfte zur Verfügung steht, wenn diese zum Einsatz müssen. Bis zu 38 Fahrzeuge haben dort Platz. Durch diese Lösung kann der bisher genutzte Parkplatz als Standort für die neue Fahrzeughalle dienen. Zudem wird ein neuer Fußweg zwischen Marktstraße und Gärtnertwiete geschaffen.