Die Ausweitung der Linie 6502 kostet bis zu 190 000 Euro. Den Großteil zahlt die Stadt Elmshorn

Elmshorn. Anfang Oktober sollen 480 Mitarbeiter der Kreisverwaltung im ehemaligen Talkline-Gebäude in Elmshorn ihren Dienst aufnehmen. Jetzt liegt ein Konzept vor, wie die am Stadtrand gelegene Immobilie vernünftig in das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel eingebunden werden kann. Die Maßnahme wird allerdings nicht ganz billig: Etwa 100 000 bis 190 000 Euro wird die Ausweitung der Buslinie 6502 kosten. Den Großteil der Summe muss die Stadt aufbringen.

Landrat Oliver Stolz und Elmshorns Bürgermeisterin Brigitte Fronzek haben sich bei einem Treffen darauf geeinigt, die Taktfrequenz dieser Buslinie, die vom Elmshorner Bahnhof kommend eine Haltestelle direkt vor dem künftigen Kreishaus bedient, deutlich zu erhöhen. So sollen die Busse in der Zeit zwischen 7 und 9 Uhr sowie zwischen 15.30 und 17.30 Uhr im 15-Minuten-Takt verkehren. In der Zeit zwischen 9 und 15.30 Uhr sowie zwischen 17.30 und 19 Uhr wäre ein 30-Minuten-Takt vorstellbar. Außerhalb der Öffnungs- und Dienstzeiten der Kreisverwaltung (19 bis 7 Uhr) soll - jeweils bis Betriebsschluss und ab Betriebsbeginn - einmal stündlich ein Bus fahren.

Derzeit gilt zu den Verkehrsspitzenzeiten ein 30-, ansonsten ein 60-Minuten-Takt. Träger der Stadtbuslinien ist die Stadt, seit Dezember 2010 hat das Verkehrsunternehmen "Die Linie" die Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG) als Betreiber abgelöst. Im Rahmen der voriges Jahr erfolgten Neuausschreibung des Linienbusverkehrs war - im Hinblick auf den Umzug der Kreisverwaltung - die Frequenzerhöhung auf der Linie 6502 bereits Bestandteil. Nun muss noch mit dem Betreiber über die finanziellen Auswirkungen und den Zeitpunkt der Umstellung auf den neuen Takt verhandelt werden.

Wie hoch die Kosten ausfallen werden, ist noch unklar. Sicher ist nur, dass die Stadt 85 Prozent, der Kreis anteilig 15 Prozent der Summe übernehmen werden. In diesem Verhältnis sind auch die Kosten des Stadtbusverkehrs aufgeteilt. Die Stadt Elmshorn gibt jährlich 640 000 Euro für die Leistung aus.

"Wir sind derzeit mit der Feinplanung und der Berechnung der Kosten für die Maßnahme befasst", erläutert Claudius Mozer von der Südholstein Verkehrsgesellschaft (SVG), die als Berater in Sachen Stadtbusverkehr aktiv ist. Die entstehenden Mehrkosten gliedern sich laut Mozer im Wesentlichen in zwei Positionen auf: Personal und Fahrzeuge. Noch ist nicht ganz klar, ob ein zusätzlicher Bus ausreicht oder ob der bestehende Fahrzeugpark um zwei Busse ergänzt werden muss. Daher gibt Mozer die Spanne der Mehrkosten mit 100 000 bis 190 000 Euro an. Die Maßnahme muss noch vom Stadtverordnetenkollegium sowie vom Kreistag beschlossen werden, auch die untergeordneten Ausschüsse sind einzubinden. Möglicherweise können erste politische Beratungen im März stattfinden.

Die Idee, die Buslinie 185, die in Kummerfeld beziehungsweise Ellerhoop endet, zum neuen Elmshorner Kreishaus weiterzuführen, ist vom Tisch. Laut Mozer wäre dies mit erheblichen Mehrkosten verbunden, da entlang der alten B 5 zwischen Kummerfeld und Elmshorn kaum Fahrgastpotenzial vorhanden ist.