Der Reiz ist einfach zu groß: Irgendwann, wenn keiner guckt, muss man die Rolltreppe einmal in verkehrter Richtung laufen!

Rolltreppen oder auch Fahrtreppen kennen wir vor allem aus Kaufhäusern, Einkaufszentren, S- und U-Bahnhöfen. Erfunden hat diese Endlos-Transportbänder 1892 der US-Amerikaner Jesse W. Reno. Weltweit bekannt wurde das Prinzip der Rolltreppe auf der Weltausstellung 1900 in Paris. Der große Vorteil gegenüber Aufzügen ist, dass viel mehr Menschen auf einmal von Etage zu Etage transportiert werden können. Moderne Rolltreppen baggern heute bis zu 10 000 Menschen pro Stunde rauf oder runter; in Kaufhäusern in Japan sogar um die Kurve.

In Kaufhäusern laufen Rolltreppen langsamer (1,8 Kilometer pro Stunde), weil die Leute ja Geschäfte gucken sollen, in Bahnhöfen und auf Flughäfen (2,34 Kilometer pro Stunde) schneller. Regelrecht rasend sind dagegen mit bis zu neun Kilometern pro Stunde Fahrtreppen in der Prager Metro, die noch aus Sowjetzeiten stammen - und nach EU-Recht nicht mehr erlaubt sind. Da muss der Gegen-die-Richtung-Läufer mächtig Gas geben ... Einen anderen Rolltreppenrekord hält die Moskauer Untergrundbahn. In der Station "Park Pobedi" geht es in 160 Sekunden sagenhafte 126 Meter in die Höhe oder in die Tiefe: die längsten Rolltreppen der Welt.