Bürger und Besucher finden die Innenstadt öde - doch alles soll bald besser werden

Elmshorn. Stellen Sie sich einen Bahnreisenden vor, der noch nie in Elmshorn war. Er geht aus dem Bahnhofstunnel, peilt die Königstraße an und sucht nach einem netten Cafe. Er schlendert durch die Fußgängerzone und lässt seinen Blick über die Geschäfte der Einkaufsstraße schweifen: Handyanbieter, Friseure und Bäckereien. Er wandert weiter und ist gelangweilt von diesem monotonen Branchen-Mix.

Aber nicht nur Gäste der Stadt gewinnen diesen Eindruck. Auch bei den Passanten, das hat unsere Umfrage ergeben, spiegelt sich genau dieses Bild wider: Für sie ist die Stadt uninteressant, unattraktiv und von Billig-Ketten geprägt.

Es wird das Hertie-Kaufhaus schmerzlich vermisst. Ramelow gehört da noch zu den bevorzugten Geschäften in der Königstraße. Auf die Frage "Shoppen in Elmshorn oder in Hamburg?" ergab sich ein eindeutiges Ergebnis für Hamburg. Eine Veränderung ist oft gar nicht mehr erwünscht. Ein ganz anderes Grundkonzept müsste nämlich her.

Die jungen Elmshorner wünschen sich "H & M" und "Zara". Darüber hinaus wird den Stadtplanern empfohlen, einige Grünflächen anzulegen, um somit ein nettes Ambiente in der City zu schaffen.

Nach Angaben der Stadtplanerin Kristiane Dammann-Doench ist ein neues Konzept schon erstellt. Der Rahmenplan, dessen Umsetzung mit Fördergeldern unterstützt wird, zeigt eine Verlängerung der Königstraße, Grünflächen um die Krückau, besser angelegte Parkplätze und mehr Geschäfte.

Außerdem wird ein neues Wohngebiet an der Krückau gebaut, das unter dem Namen "Wohnen am Wasser" geplant wird. Ein weiteres Kaufhaus soll in Elmshorn einziehen. Die Einkaufsstraße wird in Richtung Buttermarkt verlängert, und es sollen vielseitigere Läden entstehen.

Ein genaues Datum, wann der Rahmenplan in die Tat umgesetzt wird, ist noch nicht bekannt.

Was den Branchen-Mix angeht, sind der Stadt die Hände gebunden. Sie kann nämlich nicht den Betrieb der großen Ketten einschränken, weil die Gebäude mit den Läden Immobilienbesitzern gehören, die auf privatem Wege vermieten. Elmshorn hat also nicht alles in der Hand und kann auch nicht mehr als Überzeugungsarbeit bei den Geschäftsleuten leisten.