Phänomen Jugendkriminalität und Strategien zur Bekämpfung

Elmshorn. Zwei Jugendliche prügeln nach einer durchzechten Nacht auf einen Passanten ein. Das Opfer liegt bereits am Boden. Dennoch wird es mit Tritten attackiert. Anlass war der bloße Blickkontakt, durch den sich die jungen Männer provoziert fühlten. Das ist ein typischer Anfang einer Schlägerei zwischen Jugendlichen.

Die Statistiken der Polizei zeigen: Die Gewalt fängt im frühen Alter an. Schon mit 12 Jahren werden Kinder gewalttätig und versuchen, ihre Probleme auf ihre Art und Weise zu lösen.

Der Begriff Kinder- und Jugendkriminalität ist seit einigen Jahren zu einem medienwirksamen Thema geworden und aus den Schlagzeilen nicht mehr wegzudenken. Seit Jahren verzeichnen die Ordnungshüter einen Anstieg der Jugendkriminalität.

Was sind eigentlich die Ursachen, dass Kinder ihre Mitmenschen beklauen, beleidigen oder sogar sexuell missbrauchen?

Die Ursachen dafür sind, dass Jugendliche schon im Elternhaus Erfahrungen mit Gewalt gesammelt haben und sie gegen andere Menschen ausüben. Oder sie werden von falschen Freunden angestiftet und geraten dadurch auf einen falschen Weg. Doch das sind nur zwei von vielen Ursachen. Die meisten Vorfälle werden begleitet von Diebstählen und Erpressungen. Gewalt wird oft in Parks und auf Schulhöfen ausgeübt. Jugendliche werden auch von Medien beeinflusst. Sie nehmen sich ein Beispiel an virtuellen Figuren und versetzen sich in sie hinein.

Was können wir tun?

Es ist sehr wichtig, dass Kinder und Jugendliche ihre Freizeit sinnvoll gestalten können. Vereine und Arbeitsgemeinschaften (AGs) an den Schulen oder städtischen Jugendeinrichtungen spielen hierbei eine wichtige Rolle. Wenn die Kinder sinnvoll beschäftigt sind, dann ist die Gefahr geringer, dass sie aus Langeweile oder Abenteuerlust kriminell werden.

Sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes ist auch ein stabiles, gefestigtes Zuhause mit Bezugspersonen, auf die sie sich verlassen und denen sie ihre Probleme erzählen können. Wenn die Kinder oder Jugendlichen dann doch straffällig werden, muss man versuchen, sie durch Strafen zur Verantwortung zu ziehen. Dazu gehören zum Beispiel Arbeitsstunden in sozialen Einrichtungen. Das gehört zum Erwachsenwerden. Wir hoffen, dass die Betreffenden noch den richtigen Weg finden werden.