Alt und marode, so präsentiert sich das Elmshorner Rathaus am Probstenfeld. Wahrlich kein Schmuckstück.

Elmshorn. Dabei soll es eine besondere Ausstrahlung haben. Der 1967 erbaute Verwaltungssitz der Stadt Elmshorn ist nach einem Architektenwettbewerb entstanden. Um den besonderen Baustil der 60er-Jahre zu erhalten, wurde das Glashaus unter Denkmalschutz gestellt: Das trifft in der Stadt auf großes Entsetzen.

Damals wurde es als modernes Gebäude gefeiert, hatte jedoch schon zu diesem Zeitpunkt große Mängel vorzuweisen. Zum Beispiel ist die Isolation schlecht, und der Bau einer Lüftungsanlage scheiterte. So herrschen im Sommer Temperaturen bis zu 40 Grad, und im Winter entsteht Eis auf den Fensterbänken, teilweise regnet es hinein. Die Fensterscheiben zum Beispiel sind noch originalgetreu aus den 60er-Jahren erhalten geblieben.

Es gibt jetzt laut Stadtrat Volker Hatje vier Varianten: Man könnte das Rathaus denkmalgerecht sanieren und einen Erweiterungsbau errichten. Oder die Stadtverwaltung mietet leer stehende Räume wie das Teppich-Kibek-Hochhaus. Diese Variante würde außerdem Leben in das verlassene Gebäude bringen. Eine weitere Möglichkeit wäre, das Rathaus abzureißen und ein neues zu bauen. Dies würde jedoch nur passieren, wenn die Situation völlig untragbar wäre und die Verwaltung sich weigern würde, das Gebäude zu betreten. Die Mitarbeiter müssen nämlich einen vernünftigen Arbeitsplatz haben. Die letzte Möglichkeit: Ein Investor übernimmt das Rathaus und saniert es.

Wofür wären die Elmshorner? Laut einer Umfrage einer lokalen Wochenzeitung ist die knappe Mehrheit für einen Abriss. Etwa die Hälfte der Verwaltung wäre auch dafür.

Entschieden ist nichts. Dass etwas passieren muss, darüber sind sich aber alle einig, denn auf Dauer ist diese Situation nicht tragbar.