Gestern Abend wurden Bewohner und Personal von “Haus Elveshörn“ informiert

Elmshorn. Die Nachricht, die Insolvenzverwalter Dirk Decker gestern Abend überbrachte, muss für die Bewohner und die Mitarbeiter des Alten- und Pflegeheims "Haus Elveshörn" in Elmshorn ein Schock gewesen sein: Die Einrichtung am Sandberg wird nach Informationen der Pinneberger Zeitung in Kürze geschlossen. Die betagten Bewohner müssen erneut umziehen, dem Personal wird gekündigt.

Das "Haus Elveshörn" wurde erst Ende März 2008 unter der Regie des DRK-Ortsvereins eröffnet. Er hatte von der Stadt das Herrenhaus sowie ein Nebengebäude des einstigen "Haus Elbmarsch" übernommen. Dort zogen die Bewohner vom "Haus Abendfrieden" ein. Unter diesem Namen hatte das DRK lange Jahre ein Altenheim an der Straße Lieth geführt.

Mit der Investition von 1,5 Millionen Euro, die in den Kauf und die Renovierung der Immobilie am Sandberg flossen, hatte sich der DRK-Ortsverein jedoch übernommen. Im April 2010 wurde Insolvenz angemeldet. Seitdem hat Insolvenzverwalter Decker versucht, einen Investor und Betreiber für das Heim zu finden. Tatsächlich gab es einen Investor, mit dem kurzzeitig eine Übereinkunft bestand. Dieser sprang aber nun nach Informationen unserer Zeitung ab. Decker, der gestern jede Auskunft verweigerte, blieb nun nichts anderes übrig, als den Betrieb zu schließen. Auch die Heimaufsicht des Kreises ist bereits eingeschaltet. Sie muss nun zusammen mit dem Insolvenzverwalter versuchen, neue Heimplätze für die Bewohner zu finden. Das Haus hat eine Kapazität von 51 Betten, zurzeit leben dort noch 33 Bewohner.

Diese Zahl bestätigte Reinhold Kinle. Er ist Kreisgeschäftsführer des DRK und gehört dem Vorstand des neuen DRK-Ortsvereins in Elmshorn an. Dieser war im Sommer 2010 gegründet worden, nachdem zuvor der insolvente Ortsverein liquidiert worden war. Kinle war selbst gestern Abend bei dem Treffen dabei. "Wir vom Kreisverband haben intensiv geprüft, ob wir nicht die Trägerschaft von 'Haus Elveshörn' übernehmen können", erläuterte Kinle vor dem Treffen. Jedoch habe sich herausgestellt, dass trotz der bereits getätigten Investitionen noch ein erheblicher Sanierungsstau bestehe. "Umgerechnet auf die Kapazität von 51 Plätzen lohnte das nicht", berichtete Kinle.

Er bedauere diese Entwicklung sehr, weil der Name der Einrichtung untrennbar mit dem DRK verbunden sei und der Vorgang dem Image der Wohlfahrtsorganisation nicht gut tue. Kinle will am heutigen Freitag während einer Pressekonferenz erläutern, wie seine Organisation den Bewohnern von "Haus Elveshörn" helfen will. Offenbar sollen ihnen freie Plätze in anderen DRK-Einrichtungen angeboten werden.