Umfrage der Verwaltung und Wirtschaftsförderung zu Konsequenzen des demografischen Wandels

Kreis Pinneberg. Der demografische Wandel ist in aller Munde. Der drohende Fachkräftemangel sowie die schrumpfende und alternde erwerbstätige Bevölkerung stellen die Gesellschaft bereits heute vor große Herausforderungen. Auch die Struktur und Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Arbeitsmärkte im Kreis Pinneberg sind von diesen Entwicklungen bereits erheblich betroffen.

Aus diesem Grund beteiligt sich die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft des Kreises Pinneberg WEP gemeinsam mit der Kreisverwaltung am EU-Projekt "Best Agers". In diesem Projekt werden unter anderem die lokalen Auswirkungen des demografischen Wandels in Norddeutschland untersucht. Ziel ist es, Ideen und Lösungen zu entwickeln, um die Erfahrungen und Potenziale der "Best Agers" genannten Erwerbstätigen im Alter von "55 plus" im Arbeitsmarkt zukünftig besser zu nutzen.

Um detaillierte Kenntnisse über die Situation in den Betrieben im Kreis Pinneberg zu gewinnen, findet jetzt eine groß angelegte Betriebsbefragung statt. Angeschrieben werden 1300 Betriebe über alle Branchen. Die Umfrage läuft bis Anfang Februar 2011.

Das Interesse zielt dabei auf die Frage, welche Betriebe und Branchen von demografischen Veränderungen gegenwärtig stark betroffen sind und zukünftig sein werden. Aspekte wie Personalplanung, Aus- und Weiterbildung sowie Qualifizierung der Best Agers stehen daher im Mittelpunkt. Auf diese Weise soll erfragt werden, inwieweit Arbeitgeber der zunehmend alternden Belegschaft Rechnung tragen und wie sie den damit verbundenen Konsequenzen begegnen.

"Die Mitarbeit der Unternehmen ermöglicht uns, wertvolle Einsichten in die vorhandene Expertise und Meinung der lokalen Unternehmen zu gewinnen. Auf dieser Basis möchten wir an der Zukunftsfähigkeit unseres Standortes arbeiten. Wir freuen uns über eine hoffentlich hohe Beteiligung der Unternehmen", sagt Landrat Oliver Stolz.

Ein hoher Rücklauf komme den Unternehmen direkt zugute. "Die Betriebe erhalten eine umfassende Auswertung der Rückmeldung. Auf Grundlage der Ergebnisse werden wir zielgenaue Qualifizierungsmaßnehmen und spezielle Beratungsangebote für ältere Beschäftige entwickeln", erläutert WEP-Geschäftsführer Harald Schroers.

Der von der WEP und dem Kreis Pinneberg entwickelte Fragebogen werde auch bei den Projektpartnern in Schweden, Dänemark, Polen und den baltischen Staaten genutzt, um die dortigen Veränderungen zu erfassen. Dadurch könne ein international vergleichendes Szenario des demografischen Wandels skizziert werden.

Die Projektpartner suchen zudem Unternehmen, die sich den Herausforderungen des demografischen Wandels bereits gestellt haben. "Wir suchen Unternehmen, die konkrete Maßnahmen für ihre Best Agers geplant oder umgesetzt haben. Unser Ziel ist es, dass wir eine Übersicht über funktionierende Praxisbeispiele erhalten und auch andere Betriebe von den Erfahrungen profitieren können", sagt Dr. Schroers.

Schroers ist unter 04120/70 77 10 oder per E-Mail zu erreichen.

schroers@wep.de