Nach dem Insolvenzantrag der Uetersener Harles und Jentzsch GmbH, die als Verursacher des bundesweiten Dioxin-Skandals gilt, hat der Hamburger Rechtsanwalt Heiko Fialski das Ruder bei dem Futterfett-Hersteller übernommen. Das Amtsgericht Pinneberg hat den Juristen als vorläufigen Insolvenzverwalter berufen.

Uetersen. Bereits geltend gemachte Schadenersatzansprüche gegen Harles und Jentzsch haben zu dem Insolvenzantrag geführt. Das Gericht hat angeordnet, dass die Geschäftsführung nur noch mit Zustimmung des Insolvenzverwalters über Gegenstände des Betriebsvermögens verfügen darf. Auf diese Weise soll im Interesse der Gläubiger das vorhandene Vermögen der Gesellschaft gesichert werden.

Fialski will prüfen, ob der zweite Betriebsteil der Firma - die Herstellung und der Vertrieb von technischen Fetten - fortgeführt wird. Auf diese Weise könnten im Gegensatz zu einer sofortigen Betriebsschließung weitere Mittel erwirtschaftet werden, die den Gläubigern zugute kommen. Die zwölf Mitarbeiter von Harles und Jentzsch erhalten drei Monate lang eine Lohnfortzahlung durch die Agentur für Arbeit. Die weitere Herstellung von Fetten für die Nahrungsmittelindustrie ist dem Betrieb behördlich verboten. Während Harles und Jentzsch als GmbH einer beschränkten Haftung unterliegt, muss Geschäftsführer Siegfried Sievert eventuell persönlich haften.