Mehr Ortsnähe schaffen!

"Amtsausstieg sorgt für Unruhe"

Die Gemeinde Hasloh beschäftigt sich - wie berichtet - mit der Frage, ob sie sich künftig auch von Quickborn verwalten lassen soll

Hamburger Abendblatt 6. Januar

Als Bönningstedter Einwohner und "Kunde", der das Amt Pinnau in Anspruch nehmen muss, frage ich mich nach den damaligen Gründen für eine Fusion der Ämter "Bönningstedt" und "Pinneberg Land". Schon als seinerzeit die Fusionsverhandlungen in die Öffentlichkeit drangen, war die Notwendigkeit einer Fusion des Amtes Bönningstedt mit anderen schwer nachzuvollziehen, da doch dieses Amt gut 12 000 Einwohner zu betreuen hatte. Die auch heute noch geltende Marge von mindestens 8000 Einwohnern als unterste Grenze für den Betrieb einer gut funktionierenden Verwaltung war weit überschritten und damit aus diesem Grund nicht notwendig, Für mich als ,,normal denkenden" Bürger war es nicht verständlich, dass zwei Ämter mit so räumlich weit auseinander liegenden Kommunen fusionierten.

Nach dem Bönningstedter Beschluss, das Amt Pinnau zu verlassen, rückt dieser Gedanke wieder stärker in den Vordergrund. Warum, so frage ich mich, müssen Prisdorfer oder Kummerfelder ausgerechnet nach Rellingen, wo doch eine Pinneberger Verwaltung viel näher liegt. Macht es da nicht Sinn, aus Sicht des Nutzers eine in der Nähe liegende, verkehrsgünstig zu erreichende Verwaltung zu haben? Folglich wäre der Schluss, wenn es für die anderen Kommunen ebenfalls, wie für Bönningstedt, zu Kosteneinsparungen führt, das Amt Pinnau aufzulösen! Ellerbek und Tangstedt orientieren sich nach Rellingen, Hasloh folgt dem Beschluss von Bönningstedt in Richtung Quickborn, Kummerfeld orientiert sich nach Pinneberg, und Prisdorf hätte die Option sich durch eine Verwaltung von Pinneberg oder Tornesch/Uetersen betreuen zu lassen.

Das würde für die jeweiligen Einwohner, die Kunden, so viel Ortsnähe wie irgend möglich schaffen.

Siegfried Duvigneau, Bönningstedt

Keineswegs lautlos

"Wie im Jahr 1685"

Hamburger Abendblatt 4. Januar

"Nachdem 1589 Quickborn aus dem Mutterkirchspiel Rellingen ausgeschieden war und ein eigenes Kirchspiel errichtet hatte, wurden (diesem) 1685 die Dörfer Hasloh und Garstedt wegen der weiten Entfernung vom alten Kirchdorfe zugelegt"

Herr Ringle irrt in zweifacher Hinsicht:

1. Auch was man "schwarz auf weiß besitzt", muss nicht zutreffen. Sein Gewährsmann Wilhelm Ehlers wusste nicht, dass ein Erbvertrag vom Sonntag nach Michaelis 1587 den ersten Pastor Quickborns nennt und das Kirchspiel zu jenem Zeitpunkt folglich schon bestand, nicht erst 1589 (= Einweihung der Kirche) gegründet wurde.

2. Die Eingemeindung Haslohs und Garstedts ging keineswegs lautlos über die Bühne. Vielmehr begehrten die "Neuen" dagegen auf, dass sie - trotz der Zusagen, es kämen keine weiteren Verpflichtungen auf sie zu - beteiligt werden sollten an den Kosten sowohl für die Fuhren des Pastors zum Pinneberger Konsistorium als auch für die Bemistung des Pfarrlandes. Beides waren praktisch Kosten der kirchlichen Verwaltung. Insofern lassen sie sich mit den Kosten säkularer Verwaltung durchaus auf eine Stufe stellen.

Jürgen Hühnke, Quickborn

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