Was der FDP bundesweit mit Umfragewerten um die drei Prozent und Mitgliederfluchtbewegungen widerfährt, spielt sich in Schenefeld auf lokaler Ebene in Feineinstellung ab.

Schenefeld. Dort hatten nach internen Querelen und Streitigkeiten um Personen und Funktionen bereits fünf von einst 30 Mitgliedern in den vergangenen Wochen die Partei verlassen.

Doch nun sind es sogar sieben. Ausgerechnet am Dreikönigstag ist bei den Schenefelder Liberalen sogar ganz oben ein Posten frei geworden. Der Vorsitzende Manfred Pfitzner teilte gestern Bürgervorsteherin Gudrun Bichowski (SPD) schriftlich mit, dass er "mit sofortiger Wirkung" als Vorsitzender des Ortsverbands der FDP zurücktrete und "alle politischen Ämter" niederlege. Pfitzners logische Schlussfolgerung. "Daher werde ich das mir angetragene Mandat eines Ratsherrn als Nachfolger von Herrn Kühne nicht annehmen".

Ratsherr Werner Kühne war im Dezember nach Differenzen mit der FDP-Fraktionsvorsitzenden Karin Förster zurück- und aus der Partei ausgetreten. Dass nun auch der als Nachrücker vorgesehene Ortsvorsitzende das Handtuch geworfen hat, erfuhr Karin Förster zuerst von der Pinneberger Zeitung. Die Fraktionschefin, der von der Vertretern der Parteibasis die Vermengung von persönlichen und politischen Interessen vorgeworfen wird, weiß nicht, wer nun Nachrücker wird. Denn in der Post fand sie nicht nur die Nachricht von der Amtsniederlegung und dem Parteiaustritt des Vorsitzenden Pfitzners. Auch der auf der Wahlliste stehende nächste Nachrücker für die Ratsversammlung, Holger Bobe, teilte seinen Parteiaustritt mit. Wie es weiter geht, weiß Karin Förster schon: Sie will Gespräche mit weiteren Listennachrückern führen und außerdem neue bürgerliche Mitglieder in die Fraktion holen.