Pinneberger Stadtwerke haben ihr Hallenbad an der Burmeisterallee nach sechswöchiger Wartung wieder eröffnet

Pinneberg. Das Pinneberger Hallenbad ist wieder geöffnet. Etwa fünf Wochen hatten Handwerker in der Schwimmstätte an der Burmeisterallee das Sagen.

"Das Bad ist seit mehr als drei Jahren täglich geöffnet gewesen. Soweit es möglich war, sind alle Reparaturen während des laufenden Betriebs ausgeführt worden. Aber Arbeiten, die ein längerfristiges Abstellen von Strom und Wasser erfordern oder bei denen kein Wasser in den Becken sein darf, lassen sich nicht parallel zum Badebetrieb ausführen", bedauerte Pinnebergs Bäderleiter Arno Nicolaisen.

Auch bei Arbeiten, die mit viel Lärm und Staub verbunden waren oder die nur bei trockenem Untergrund ausführbar waren wie an den Fliesen in den Schwimmbecken, mussten die Handwerker ohne Badebetrieb tätig sein können. Nicolaisen: "Im Laufe der Jahre haben sich viele solcher Arbeiten aufgestaut, die jetzt eine Schließung unumgänglich machten."

Jetzt ist alles in Ordnung und schön hergerichtet. Die Mitarbeiter der Firmen haben das Hallenbad fast alle verlassen. An ihrer Stelle hat das Hallenbadpersonal wieder seine Arbeit aufgenommen. Bereits vor Weihnachten waren sie allen Spuren von Malern, Fliesenleger und den anderen Handwerkern mit Schrubbern und Geräten kräftig zu Leibe gerückt. Die Schwimmbecken sind wieder mit Wasser gefüllt und die Heizung ist aufgedreht.

Bäderchef muss bis zu 70 000 zusätzliche Besucher aufnehmen

Der erste Badetag nach der Schließung war der 24. Dezember. Bereits seit einigen Jahren beginnt der Badetag am Heiligen Abend mit dem Kerzenschwimmen. Diese Tradition wurde auch in diesem Jahr fortgesetzt. Etwa 400 Teelichter, die Unterwasserbeleuchtung und leise Weihnachtsmusik sorgten für eine feierliche Atmosphäre.

Mit den Wartungsarbeiten machten sich die Stadtwerke als Betreiber des Bades auch den Rücken fei, um die zusätzlichen Gruppen aus den beiden Lehrschwimmbecken in der Stadt aufzunehmen. Spätestens am Schuljahresende, so hat die Ratsversammlung mit Mehrheit beschlossen, sollen alle Schwimmkurse ins Hallenbad verlegt werden. "Hier ist Platz genug. Für jede Schwimmstunde wird bei uns Ersatz geschaffen", verspricht Stadtwerkechef Henning Fuchs. "Natürlich werden wir ein wenig enger zusammenrücken müssen", sagt Bäderleiter Nicolaisen. Doch das sei in einem der größten Hallenbäder Deutschlands kein Problem. Zumal Pinneberg über eines der wenigen Bäder mit 50-Meter-Bahnen verfügt.

Dabei geht es um etwa 70 000 zusätzliche Besucher pro Jahr. In jüngster Zeit rechneten die Stadtwerke als Betreiber des Bads mit 190 000 Gästen pro Jahr. Da früher mehr als 300 000 Gäste ihre Bahnen im Bad an der Burmeisterallee zogen, werde sich die Konzentration des Schwimmens auf eine Einrichtung auch betriebswirtschaftlich auszahlen, meint Stadtwerkechef Fuchs.

Auf die guten Trainingsbedingungen dank der 50-Meter-Bahnen setzen Leistungsschwimmer schon seit Langem. "Täglich kommen hier morgens um 6 Uhr etwa 70 Sportler, um ihr Trainingsprogramm zu absolvieren", berichtet Hallenbadchef Nicolaisen stolz. Das Wedeler Erlebnisbad Badebucht kann da nicht mithalten: Die Becken sind nur 25 Meter lang, und die Bahnen sind für Wettkämpfe nicht breit genug.

Pinneberg erhöht nach vier Jahren Stabilität die Eintrittspreise

Allerdings müssen sich die Gäste auf höhere Eintrittspreise vorbereiten. Die aktuellen Tarife gelten seit dem 1. Januar 2006. "Leider sind die Betriebskosten in dem selben Zeitraum nicht ebenfalls stabil geblieben", erläutert Bäderleiter Nicolaisen. Insbesondere müsse für die in großen Mengen benötigte Energie Jahr für Jahr erheblich mehr aufgewendet werden. Nicolaisen: "Da Bäder strukturell nicht in der Gewinnzone arbeiten, muss die Steigungen der Betriebskosten zumindest teilweise an die Schwimmbadkunden weiter gereicht werden."

Dabei haben die Stadtwerke von einer prozentualen Erhöhung Abstand genommen. Nicolaisen sagt: "Dieses hätte unweigerlich dazu geführt, dass die ohnehin höchsten Preise am stärksten angehoben worden wären. Stattdessen wurde das Preissystem überarbeitet und bei der Gelegenheit gleich vereinfacht." Ab dem nächsten Jahr wird es nur noch einen Eintrittspreis für Erwachsene und einen für Kinder und Jugendliche geben. Die Sonderpreise für das Warm- und Billigbaden entfallen. Damit zahlt der Badegast künftig 4,40 Euro für einen zeitlich nicht begrenzten Aufenthalt im Schwimmbad. Kinder und Jugendliche geben die Hälfte.

An Warmbadetagen kann günstiger geschwommen werden

Diese strukturelle Änderung führt sogar dazu, dass künftig an Dienstagen und Freitagen, den bisherigen Warmbadetagen, 40 Cent beziehungsweise 20 Cent bei Jugendlichen billiger gebadet werden kann als bisher. Die neue Struktur wird nicht zuletzt deshalb für richtig gehalten, da die Höhe des Eintrittsgeldes nicht mehr davon abhängt, an welchem Wochentag oder zu welcher Uhrzeit ein Gast das Bad besuchen möchte. Die Pinneberger Bäder bieten mit dem Bäderpass eine Geldwertkarte an. Damit lassen sich Preisvorteile von bis zu 25 Prozent realisieren. Nicolaisen: "Für die vielen bisherigen Nutzer ändert sich übrigens nichts. Ihre Bäderpässe behalten ihre unveränderte Gültigkeit. Ab dem neuen Jahr wird lediglich ein anderer Preis von der Karte abgebucht."