Nachbar erwartet mehr Information. Investor bittet um Geduld

Pinneberg. Birger Holm ist vor ein paar Jahren bewusst an die Koppelstraße nach Pinneberg gezogen. "Gegenüber sollte die alte Gehrckens-Fabrik zu einem Wohnhaus für anspruchsvolle Mieter hergerichtet werden. Das wäre ein toller Nachbar gewesen", sagt der politisch aktive Bürger und hauptamtliche Geschäftsführer eines Carsharing-Unternehmens. Doch die Pläne ließen sich nicht verwirklichen. Stattdessen wurde abgerissen. Jetzt entsteht dort ein mehrteiliges Objekt für betreutes Wohnen, und das Wie behagt dem streitbaren Nachbarn gar nicht.

"Im Sinne einer möglichst geringen verkehrlichen Belästigung von Anwohnern und hier Arbeitenden sollte der Parkplatz als Erstes fertiggestellt werden, damit Einschränkungen des Parkraumes in der Koppelstraße ausgeglichen werden könnten", fordert Birger Holm. Investor Frank Lorenz mag diese Kritik nicht gelten lassen. Der Parkraum für die Bewohner und Besucher der Koppelstraße sei knapp, weil die Stadtentwässerung dort neu hergerichtet werde. Dafür sei er mit dem Projekt "Wohnen an der Pinnau", für das es bereits mehr als 100 Interessenten gibt, nicht verantwortlich.

Verantwortlich sei der Investor aber dafür, die Bewohner ausreichend zu informieren, was wann und mit welchem Aufwand gebaut werde, meint Birger Holm. "Wir haben einen Brief an alle Nachbarn geschrieben, in dem wir so weit wie möglich aufgeklärt haben", sagt Lorenz. "Der Brief ist höflich, aber unbestimmt", bedauert der Nachbar.

Bereits beim Abriss der alten Gebäude, aber auch beim Planieren der Flächen für die Neubauten seien die Anlieger erheblich durch Lärm und Erschütterungen belastet worden. "Wir haben vor beiden Maßnahmen die umliegenden Gebäude begutachten lassen und werden das auch nach den Hochbauten überprüfen lassen", betont der Investor Lorenz. Im Brief an die Anwohner schreibt er: "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass eine Baumaßnahme dieser Größenordnung nicht immer problemlos ablaufen wird."