Eine Glosse von Rainer Burmeister

Na endlich! Wenigstens in Pinneberg fangen sie jetzt an. Die Bürger sollen demnächst per Internet bei der Stadtgestaltung mitreden können, wie kürzlich in der Pinneberger Zeitung zu lesen war. Diese Art der Bürgerbeteiligung ist ja wohl die direkteste Form von Meinungsumfrage.

Ansonsten kann ich mich bei ähnlichen demoskopischen Erhebungen nur wundern. In den vergangenen mehr als fünf Jahrzehnten bin ich noch nie gefragt worden. Und das soll repräsentativ sein? Ob es nun um die Sehbeteiligung bei "Deutschland sucht den Superstar" geht oder um meine Ansicht zum Afghanistan-Trip von Karl-Theodor und Stephanie. Niemals hat sich je ein Meinungsforschungsinstitut bei mir nach meiner Meinung erkundigt. Auch meine Auffassung über den Zustand der Kieler Regierungskoalition oder jenen des FDP-Vorsitzenden scheint niemanden zu interessieren. Gar nicht zu reden von der Tatsache, dass es den Meinungsforschern schnurzpiepe ist, ob ich weiße Weihnachten oder Dieter Bohlen gut finde oder - wenn nicht - was ich dagegen in beiden Fällen tun würde.

Dass die Demoskopen meine Adresse nicht haben, lasse ich als Ausrede nicht gelten. Schließlich bekomme ich jede Woche so viel Post von Firmen, die ich nicht kenne, mit Werbung für Produkte, an deren Bezug ich nicht interessiert bin, dass wohl auch die Meinungsforscher meine Anschrift herausfinden könnten, wenn sie nur wollten.

Genug gejammert und geklagt. Jetzt drehe ich den Spieß um.

Liebe Leser, teilen Sie mir bitte umgehend Ihre Meinung mit. 1.) Diese Glosse war überflüssig. 2.) Das musste einfach mal gesagt und geschrieben werden. 3.) Mir doch egal.

Diese Meinungsumfrage ist selbstverständlich nicht repräsentativ.