Kommunalpolitiker sollen über die Modernisierung von Busbahnhof und Parkplatz entscheiden, bevor die Bahn aktiv wird

Pinneberg. Wie an den Aufzügen der S-Bahn wird auch am Umbau des Pinneberger Bahnhofs seit Jahrzehnten geplant. Einen Termin für das Millionenprojekt wollten weder Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, noch Petra Coordes, Sprecherin des Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft (LVS), nennen. Zuerst sei die Kommune gefordert. Pinneberg müsse sich auf die Umgestaltung von Busbahnhof sowie Park-and-ride-Anlage festlegen.

Pinnebergs Bürgermeisterin Kristin Alheit äußerte sich zuversichtlich, dass die Ratsversammlung im kommenden Jahr ihre Hausaufgaben erledigen wird. Anhand der konkreten Pläne könnten dann die Förderanträge gestellt werden. Erster Stadtrat Klaus Seyfert, CDU, bedauert, dass die Bahn sich nicht an Projekten wie dem Bau eines Parkhauses für die Pendler beteiligt. "Sie haben schließlich durch mehr Fahrgäste auch den Nutzen davon."

Land bezuschusst Projekte des Nahverkehrs mit bis zu 75 Prozent

Bahnsprecherin Ute Plambeck argumentiert, dass die Bahn nicht außerhalb ihrer eigenen Anlagen investieren dürfe. Der Bundesgesetzgeber habe den Ländern erhebliche Entscheidungsbefugnisse übertragen und auch Gelder zur Verfügung gestellt, um diese Aufgaben wahrzunehmen.

Nach Auskunft von Petra Coordes (Landesverkehrsgesellschaft) könne Pinneberg beispielsweise vom Land für Vorhaben zugunsten des öffentlichen Nahverkehrs bis zu 75 Prozent der Kosten erstattet bekommen. Das sei aus dem Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz abzuleiten. Auch für das letzte Viertel sei ein Zuschuss möglich, und zwar aus Mitteln des Förderfonds im Hamburger Rand - gute Nachrichten für Pinneberg.

Doch auch im nahen Elmshorn hoffen die Stadtvertreter und Bahnbefürworter weiterhin auf einen Umbau ihres Bahnhofs. Im Personenverkehr ist der Bahnhof Elmshorn einer der am stärksten frequentierten in Schleswig-Holstein.. Mehrfach waren Umbauten angekündigt und wieder verschoben worden. Aber sowohl die Vertreterin der Landesverkehrsgesellschaft als auch die Konzernbevollmächtigte der Bahn versicherten, dass sowohl Elmshorn als auch in Pinneberg zum Investitionsprogramm gehören.