Noch vor Weihnachten sollen für die Elmshorner Brandopfer neue Wohnungen gefunden werden

Elmshorn. Während die Kripo nach der Brandursache sucht, suchen zwei Elmshorner Familien nach einer neuen Bleibe. "Sie sind zunächst bei Bekannten untergekommen, eine Unterbringung in einer städtischen Unterkunft war nicht notwendig. Wir hoffen aber, ihnen noch vor Weihnachten neue Wohnungen anbieten zu können", sagt Elmshorns Stadtrat Volker Hatje. Er hat am Tag nach dem Großfeuer von Montag eine Spendenaktion initiiert, um den Betroffenen helfen zu können.

Wie berichtet, ist das Wohn- und Geschäftshaus an der Mühlenstraße 6 völlig zerstört worden. Das zweistöckige Gebäude musste noch am Montag teilweise eingerissen werden, damit die Feuerwehr an die letzten Glutnester herankommen konnte. In den nächsten Tagen wird das Haus, das einem Privateigentümer gehört, dem Erdboden gleichgemacht. Aus Sicherheitsgründen darf es nicht betreten werden. Daher ist es für die Kripo kaum möglich, die Bandursache zu ermitteln. Die Beamten wissen jedoch zwei Dinge ganz sicher: Das Feuer ist in den Räumen einer dreiköpfigen Familie im ersten Stock ausgebrochen - und es gibt keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung. Ursächlich könnte ein technischer Defekt oder eine Fahrlässigkeit der Bewohner sein.

Die Familie hat angegeben, dass sie von Geräuschen geweckt und so auf das Feuer aufmerksam wurde. Hinweise zur Ursache konnte sie nicht geben. Wie berichtet, konnten sich die Eltern und der vierjährige Sohn in letzter Sekunde retten. Die sechsköpfige Familie aus dem zweiten Stock musste über die Drehleiter geborgen werden.

Alle fünf Hausbewohner, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, wurden inzwischen wieder entlassen. "Das Einzige, was sie retten konnten, ist ihr Leben. Sie haben kurz vor Weihnachten keine Kleidung mehr, keine Papiere, keine Möbel", sagt Stadtrat Hatje. Er fordert alle Bürger der Stadt, den Betroffenen zu helfen. Als Partner hat der Stadtrat den Kinderschutzbund gewonnen, der ein Spendenkonto bereit stellt und auch die Verteilung der Hilfsgelder übernimmt. "Wir bitten, von Sachspenden abzusehen", sagt Hatje.

Für neues Mobiliar sorgt der Halstenbeker Thomas Schulenburg, der jeder Familie einen Einkaufsgutschein in Höhe von 3000 Euro für seinen Möbelmarkt SB Philip schenkt. Auch das Elmshorner Modehaus Ramelow hilft, dort kann sich jedes Brandopfer Kleidung für 200 Euro aussuchen. Der Elmshorner Lions-Club stellt pro Familie 1000 Euro zur Verfügung.

Das alles wird jedoch nur für das Nötigste reichen. Hatje hofft auf viele weitere Spenden. "Es geht hier immerhin um fünf Kinder." Neben der Aktion der Stadt sind auch Privatleute aktiv geworden. So hat eine Bäckerei, die neben dem Brandhaus liegt, eine Spendendose im Geschäft aufgestellt.

Die Stadt hat Kontakt zu den Wohnungsbauunternehmen aufgenommen, um neuen Wohnraum zu finden. Hatje: "Wichtig ist, dass die Familien vor Weihnachten zur Ruhe kommen." Das Spendenkonto des Kinderschutzbunds Elmshorn hat die Nummer 11 20 433, es wird bei der Sparkasse Elmshorn (Bankleitzahl 221 500 00) geführt, das Stichwort lautet Brandopfer.