Nach Streit um Nutzungsrechte wird nach einem neuen Standort gesucht

Quickborn. Die bei Kindern beliebte Ponyranch am Quickborner Seekamp wird sich einen neuen Standort suchen müssen. Die Betreiberin Martina Keßen hat vorerst ihren Kampf gegen die bürokratischen Hürden der Bauaufsicht des Kreises Pinneberg aufgegeben. Sie hätte sämtliche Unterstände abreißen und für etliche Tausend Euro einen Weg sowie neue Stallungen bauen müssen. Das sei ihr viel zu teuer, sagt Martina Keßen, die seit zwei Jahren an dieser Stelle bis zu 40 Kindern regelmäßig Reitunterricht gibt.

Die Quickborner Politik war ihr entgegengekommen und plante, eigens für ihren kleinen Betrieb den Flächennutzungsplan zu ändern. Denn im jetzt gültigen Außenbereich ist es nur landwirtschaftlichen Betrieben erlaubt, Pferdestallungen aufzustellen. Dieses Bauleitverfahren mit Erschließung hätte bis zu 30 000 Euro gekostet, sagt Fachbereichsleiterin Friederike Walter. Die Politiker signalisierten zwar, auch dabei der Ponyranchbetreiberin finanziell helfen zu wollen. Doch der war dieser Aufwand schlicht zu groß. Sie wollte sich nicht mehr darauf einlassen. Immerhin gelang es der Stadt, die Duldungsfrist für den Betrieb bis zum Mai 2011 zu verlängern. Somit können die Tiere an Ort und Stelle überwintern.

Sie werde auf jeden Fall weitermachen, verspricht Martina Keßen. Nur wo sei noch nicht klar. Der Vorschlag aus den Reihen der Politik, ein Gelände an der Ulzburger Straße zu pachten, sei keine gute Lösung, sagt die Quickbornerin. Zum einen sei das Grundstück in Quickborn-Heide zu weit entfernt von ihrem bisherigen Standort an der Kieler Straße, was für ihre Kinder und deren Eltern ein Fahrproblem bedeuten würde. Busverbindungen gebe es kaum. Zum anderen sei die monatliche Pacht von etwa 2000 Euro zu teuer für sie. Zurzeit zahlt sie 50 Euro im Monat.

Aber sie werde nicht den Kopf in den Sand stecken, verspricht Martina Keßen. Sie musste schon einmal ihren Reitbetrieb an der Elisenhofstraße wegen ähnlicher bürokratischer Hürden aufgrund der Klage eines Nachbarn aufgeben. Damals unterlag die Kreisverwaltung mit ihr vor Gericht und Martina Keßen musste sich ein neues Domizil für ihre Vierbeiner und zweibeinigen Freunde suchen. Auch das gelang. Ein Alternativgrundstück habe sie bereits ganz in der Nähe in Aussicht.