Die Einwohner beteiligen!

"Krügel legt Fusions-Zeitplan vor"

Torneschs Hauptausschuss thematisiert heute Zusammenlegung mit Uetersen, doch die Politiker lehnen die Hektik ab.

Hamburger Abendblatt 13. Dezember

Fusion oder Kooperation?

"Aus Uetersen und Tornesch soll eine neue Stadt entstehen" sind die Bürgerinnen und Bürger beider Städte dazu bereit?

Eine Städte-Fusion darf nicht ausschließlich von der Unterstützung des schleswig-holsteinischen Innenministeriums, vom Landesrechnungshof und vom Steuerzahlerbund und somit von nackten noch nicht belastbaren Zahlenwerken abhängig sein.

Bürgerbeteiligungen und Bürgerbefragungen sind dafür notwendig. Die Politik muss mit den Menschen reden und für eine positive Grundeinstellung sorgen.

Keine Beschlüsse, bei denen niemand Chancen und Risiken abwägen kann, auch wenn viele an der Diskussion Beteiligte von sich meinen, dies zu können. Es muss vorher sauber geklärt werden, ob die Vor- oder Nachteile einer größeren Stadt überwiegen.

Fragen über Fragen, die noch nicht zur Zufriedenheit der betroffenen Bürger geklärt sind.

Wenn es richtig gute Argumente für eine Fusion gibt, muss man dafür offen sein. Ein Zusammenschluss kann effektiver sein als weitere Kooperationen.

Mit einer gut vorbereiteten Fusion auf eine stabile und lebenswerte Stadt hinzuarbeiten wäre doch ein mögliches Ziel. Soziales und kulturelles Leben und somit die Identität vor Ort erhalten sollte niemand dabei vergessen.

Immerhin geht es um eine außerordentliche Zukunftsentscheidung, die unbedingt unter einer möglichst großen Bürgerbeteiligung abgewogen werden muss.

Ohne den Bürger kann und darf so ein Projekt nicht umgesetzt werden. Sonst geht das schief.

Manfred Fäcke, per E-Mail

Bürgerentscheid

Cui bono ?

Wer bei der Frage der Städtefusion die finanziellen Auswirkungen als Kernargument in den Raum stellt, der verkennt, dass es sich zunächst einmal um eine sehr persönliche und emotionale Angelegenheit der Einwohner und Einwohnerinnen beider Städte handelt. Niemand möchte "per ordre du mufti" zum Bürger einer Rosenstadt gedrängt werden.

Vielmehr sollten wir doch aus den Stuttgarter Auseinandersetzungen um den neuen Bahnhof - der übrigens aus finanziellen Erwägungen so nicht gebaut werden dürfte - gelernt haben und begreifen, dass die essenzielle Frage der "Heimat" nur vom Bürger selbst entschieden werden kann.

Ich plädiere daher an dieser Stelle - zeitlich parallel zur anstehenden Landtagswahl - in Tornesch und Uetersen für einen Bürgerentscheid nach § 16 g Abs.1 GO. Die Politik möge sich dem Votum der EinwohnerInnen stellen. Mit einer breit angelegten Bürgerbeteiligung schaffen wir ein solides Fundament für eine mögliche Fusion. Momentan sehe ich jedenfalls keine Veranlassung, sich dem künstlich erzeugten Fusions-Zeitdruck zu beugen und so sehen es auch viele andere Tornescher Einwohner auch. Ich frage mich: Wem soll dies nützen?

Manfred Mörker, Tornesch

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