Vertrauen in die Geburtshilfe der Regio-Klinik wächst dank Kinderärzten und Extra-Betreuung für Frühgeborene

Kreis Pinneberg. Hamburg, Pinneberg oder Itzehoe? Die werdenden Eltern Sandra und Markus Schäfer aus Elmshorn entschieden sich rechtzeitig für Pinneberg als Geburtsort ihrer Kinder. Dass die Zwillinge etwa fünf Wochen früher als geplant zur Welt kommen wollten, ahnten sie damals noch nicht. Aber auch die Frühgeburt konnte in der Klinik gut bewältigt werden. Die Eltern hoffen, dass die beiden Mädchen, Yara und Finja, beide je 2200 Gramm schwer und 48 Zentimeter groß, bald mit nach Hause dürfen.

Bis vor zweieinhalb Jahren hätte so eine Risikogeburt im Kreis Pinneberg nur mit Hilfe von außerhalb bewältigt werden können. Im Notfall wurde ein Arzt aus dem Kinderkrankenhaus in Altona alarmiert und das Kind so schnell wie möglich nach Hamburg verlegt. Doch seit 2008 führt Oberärztin Bettina Moser ein Team, das sich um die Frühgeborenen und andere kranke Kinder kümmert. Schwangere ab der 32. Woche dürfen seitdem problemlos entbinden. Sind die Kinder noch kleiner wird mit dem Kinderkrankenhaus oder der Uniklinik über die Aufnahme der Mutter entschieden. "Die Zusammenarbeit mit beiden Kliniken läuft hervorragend", sagt Stefan Geist, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe.

Der Aufbau der Frühgeborenenstation und der Kinderklinik war erst möglich geworden, nachdem die Geburtshilfe in Pinneberg konzentriert worden war - Elmshorn schloss im April 2007, Wedel noch früher. "Das war ein Meilenstein in der Entwicklung der Pinneberger Klinik zum Schwerpunkthaus", sagt Otto Melchert, Hauptgeschäftsführer der Regio-Gruppe.

Die Wege zwischen Kreißsaal und Kinderklinik sind kurz

Für Birgit Buchloh, die das 23-köpfige Hebammen-Team in Pinneberg leitet, hat sich seit der Eröffnung der Kinderklinik die Arbeit erheblich verbessert. "Die Kinder sind optimal versorgt. In wenigen Sekunden steht mir bei Bedarf eine Ärztin für den Säugling zur Seite, sodass meine Kolleginnen und ich uns voll auf die Mutter konzentrieren können." Auch Chefarzt Stefan Geist ist froh über die Rundumversorgung täglich von 0 bis 24 Uhr. "Früher mussten wir bei allen Risikogeburten Mutter und Kind trennen." Heute sind die Wege zwischen Kreißsaal, Frühgeborenen- und Wochenstation nur wenige Meter lang.

Immer mehr werdende Eltern im Kreis Pinneberg vertrauen auf die steigende medizinische Kompetenz. 2006, im letzten Jahr mit eigenen Geburtshilfen in Pinneberg und Elmshorn, waren zusammen gut 1300 Kinder zur Welt gekommen. 2007 wurden etwa 1000 Geburten registriert. 2008 wuchs die Zahl auf knapp 1100. 2009 wurden etwa 1200 im Pinneberger Krankenhaus zur Welt gebracht. Und auch für dieses Jahr wird mit einer leichten Steigerung gerechnet - alles entgegen dem bundesweit sinkenden Trend.

Doch damit geben sich die Verantwortlichen noch nicht zufrieden. Thorsten Wygold, ärztlicher Direktor, möchte noch mehr der jährlich etwa 2000 werdenden Eltern im Landkreis für Pinneberg begeistern. Am besten funktioniert das über die Mund-zu-Mund-Propaganda. Zwillingsvater Markus Schäfer sagt. "Uns hatten Freunde erzählt, wie gut sie in Pinneberg versorgt worden waren. Auch wir sind komplett zufrieden. Die sind alle super nett hier."

Pinneberg ist auf dem Weg zum Eltern-Kind-Zentrum

An diesem guten Ruf will die Klinik weiterarbeiten. Hauptgeschäftsführer Melchert geht davon aus, dass im kommenden Jahr der nächste Schritt erfolgt, um Pinneberg zu einem Eltern-Kind-Zentrum weiterzuentwickeln. Schon heute ist es am Klinikum möglich, dass Familienzimmer für die jungen Eltern eingerichtet werden. Chefarzt Geist: "Die Nachfrage ist hoch. Doch bis sich die Väter tatsächlich dazu entscheiden, dürfen sie Frau und Kind zumeist schon nach Hause holen."