Bestimmt kennt ihr die Redewendung, dass wir jemandem “den Schwarzen Peter zuspielen“.

Es bedeutet, einer anderen Person die unangenehme Verantwortung oder die Schuld für etwas zu geben. Die Redewendung leitet sich vom bekannten Kinder-Karten-Spiel "Schwarzer Peter" ab. Bei der klassischen Variante des Spiels werden 31 Karten verteilt: 15 Kartenpaare und die einzelne Karte "Schwarzer Peter". Die Spieler sammeln Kartenpaare, die sie ablegen dürfen, immer eine Karte wird verdeckt weitergegeben. Am Schluss sind alle Kartenpaare abgelegt - und der Verlierer hält den "Schwarzen Peter in der Hand". In Deutschland gibt es dieses Kartenspiel seit etwa 1830.

Den "Schwarzen Peter" soll es angeblich wirklich gegeben haben. Und zwar in der Person eines berühmt-berüchtigten Räubers namens Johann Peter Petri, geboren 1752. Dieser Ganove, der "Schwarzpeter" genannt wurde, trieb mit seiner Bande im 18. und 19. Jahrhundert erst im Hunsrück, später im Odenwald im Südwesten Deutschlands sein Unwesen. Und er war zeitweise ein Kumpan des noch bekannteren Räuberhauptmanns "Schinderhannes". 1811 wurde der "Schwarze Peter" von der Polizei erwischt, 1812 zu lebenslanger Haft im Zuchthaus verurteilt. Im Gefängnis soll der Räuber und Mörder dann, so geht die Legende, aus Langeweile das Kartenspiel "Schwarzer Peter" erfunden haben.