Steuerverschwendung

"Streit um neues Spezialfahrzeug"

Der Lkw, der bei Bahnunfällen eingesetzt wird, sollte in Tornesch stationiert werden. Nun kommt er nach Waldenau.

Hamburger Abendblatt 25. November

Der Kreis Pinneberg investiert 100 000 Euro in einen neuen Rüstwagen für die Bahn. Dieses zum Großteil aus Steuergeldern finanzierte Fahrzeug wird beschafft wegen der Häufung größerer Bahnunfälle im Kreisgebiet in den letzten Jahren. Grundsätzlich ist es eine richtige Entscheidung, um betroffenen Personen bei zukünftigen Bahnunfällen eine schnelle und professionelle Hilfe durch Spezialgerät zukommen zu lassen. Die jetzt getroffene Standortentscheidung für dieses Fahrzeug sorgt bei mir jedoch für ausgesprochene Verwunderung.

In den letzten Jahrzehnten gab es im Kreis viermal Großschadenslagen mit Bahnbeteiligung. (Kesselwagenunglück , Güterzugentgleisungen in Elmshorn und Heidgraben sowie Kollision Bagger gegen Zug in Tornesch.) Außerdem zirka 15 Kollisionen Zug gegen Pkw / Lkw oder Trecker entlang der Bahnstrecke nach Neumünster in Prisdorf, Tornesch, Heidgraben, Klein Nordende, Elmshorn, Westerhorn und Osterhorn. Zusätzlich mehrere schwere Unfälle an den teils unbeschrankten Bahnübergängen der AKN wie zuletzt November 2008 in Barmstedt. Alle diese Unfälle fanden im mittleren bis nördlichen Kreisgebiet statt. Bahnübergänge sind hier die Hauptsächlichen Gefahrenquellen. In den letzten 20 Jahren (!) ist mir nicht ein einziger Unfall dieser Art im Südwesten des Kreises von Pinneberg bis Hamburg bekannt. Somit stelle ich mir die wohl berechtigte Frage: Weshalb stellt man einen Rüstwagen-Bahn welcher bei Bahnunfällen schnelle technische Hilfe leisten könnte, in den tiefsten Südwesten des Kreises nach Waldenau Datum. In Tornesch oder Elmshorn würde das Fahrzeug gleich in den ersten Minuten nach einem Bahnunfall wertvolle Dienste leisten. Hier fernab jeder Bahnstrecke, und jedem Bahnübergang und mit einem extrem langen Anfahrtsweg ist dieses Fahrzeug für eine schnelle technische Hilfe am Gleiskörper nahezu nutzlos und meines Erachtens eine Verschwendung von Steuergeldern. Kartenmaterial und Hintergrundinformationen finden Sie unter: www.ruestwagen-bahn.de

Howe Heitmann, per E-Mail

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