Futter und Spielzeug stehen ganz oben auf dem Wunschzettel des Elmshorner Tierschutzvereins
Elmshorn. 22 Hunde, 128 Katzen und 50 Kleintiere warten derzeit im Tierheim Elmshorn auf ihre Vermittlung. Viele von ihnen werden auch die Weihnachtstage über ohne neue Familie sein. Ihr Zwangs-Aufenthalt in der Einrichtung kostet Geld. Viel Geld. Um die teure Arbeit der einzigen Einrichtung dieser Art im Kreis zu finanzieren, findet am Sonntag, 19. Dezember, wieder das traditionelle "Weihnachten im Tierheim" statt.
Aufgrund der Wirtschaftskrise ist das Spendenaufkommen geschrumpft
"Überall ist zu wenig Geld, immer mehr Aufgaben, auch aus dem öffentlichen Bereich, werden auf die Tierheime abgewälzt", sagt Brigitte Maeder, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Elmshorn und Umgebung. Die Wirtschaftskrise habe jedoch das Spendenaufkommen schrumpfen lassen. Maeder: "Auch wir sind auf jeden Euro angewiesen." 1400 Tiere sind seit Januar von den Tierschützern in Elmshorn aufgenommen, behandelt und verpflegt worden.
Im günstigsten Fall konnten sie ihren Besitzern zurückgegeben werden oder sie kamen in neue, liebevolle Familien. Einige bleiben jedoch für den Rest ihrer Tage im Tierheim. "Ein Beispiel von vielen ist Muck", berichtet Maeder. Er sei alt und schwer krank ausgesetzt worden. "Was hat er falsch gemacht? Ist er unbequem gewesen, weil er alt und krank war", fragt sich die Tierschützerin.
Sie schildert noch einen anderen Fall, der in diesem Jahr die Aktiven beschäftigt hat. Und zwar Hündin Tine, die mit ihrer Katzenfreundin Daphne bei einer älteren Dame lebte und, als diese plötzlich verstarb, bis zum Eintreffen des Notarztes ihr Frauchen bewachte. "Die Vereinsamung der Gesellschaft ist in den Tierheimen angekommen. Wie viele Menschen verunglücken und keiner weiß, dass daheim Tiere auf sie warten", fragt sich Maeder.
Doch es gibt auch Dinge, die den Tierschützern Mut machen. "Das sind die vielen Menschen, die Zeit, Geld oder Futter spenden", berichtet die erste Vorsitzende. Sie nennt die vielen ehrenamtlichen Helfer, die regelmäßig vorbeikommen, um mit den Hunden spazieren zu gehen, die sich mit den Katzen befassen, die die Kaninchen streicheln oder die monatlich einen kleinen Betrag spenden, um die Arbeit der Einrichtung aufrecht zu erhalten. Maeder: "Wir möchten uns bei allen herzlich bedanken."
Freuen würden sich die Aktiven, wenn ganz viele Unterstützer am vierten Advent von 11 bis 17 Uhr an der Justus-von-Liebig-Straße 1 vorbeischauen, um mit den Tieren Weihnachten zu feiern. Und weil zum Fest der Liebe auch Geschenke gehören, haben die Tiere ihre Wunschzettel schon abgegeben.
Ganz oben steht Futter für Katzen und Hunde, außerdem Spielzeug, Kratzbäume, Hunde- und Katzenkörbe, Decken sowie Handtücher. Wer keine Zeit hat, Geschenke für die Tiere zu besorgen, kann diese auch mit einer Geldspende glücklich machen. Die Finanzspritze wird dann insbesondere für die teure medizinische Versorgung der Zwei- und Vierbeiner verwendet. Die Kontonummer lautet 11355, das Konto des Tierschutzvereins wird bei der Sparkasse Elmshorn (Bankleitzahl 221 50 000) geführt.
Bei Weihnachten im Tierheim werden viele Aktionen geboten
Bei der Veranstaltung am vierten Advent wird für die Besucher ein Weihnachtscafé angeboten. Der Weihnachtsmann wird die Tombola bewerben und unterstützen. Es wird eine Bücherstube angeboten und die Kinder- und Jugendgruppe zeigt ihre Arbeit. Außerdem können Kerzen zugunsten von in Not geratenen Tieren angezündet werden.
Zudem werden sich Gastvereine präsentieren. So stellt etwa die Rettungshundestaffel Pinneberg ihre Arbeit vor, die Terrarien-Freunde berichten über ihr Wirken und die Projektgruppe Seeadlerschutz ist ebenfalls mit Informationen präsent.