Zuschüsse für die Familienbildungsstätten sollen um 30 Prozent gekürzt werden

Kreis Pinneberg. Mehr als 7000 Menschen unterschrieben gegen die Pläne der Landesregierung, die Zuschüsse für die Familienbildungsstätten (FBS) in Schleswig-Holstein in den kommenden zwei Jahren flächendeckend um 30 Prozent zu kürzen. Allein die FBS in Pinneberg sammelte 850 Unterschriften von Besucherinnen und Besuchern. Zu der Aktion hatte die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände unter dem Motto "Gegen den familienpolitischen Bumerang" aufgerufen. Eine Delegation der Bildungsstätten überreicht heute in Kiel die Listen an Sozial- und Familienminister Dr. Heiner Garg.

Die 31 Familienbildungsstätten im Land begleiten und unterstützen 150 000 Familien. Die Kurse der Familienbildung Pinneberg besuchen jedes Jahr rund 6100 Menschen. Bei der angekündigten Streichung der Fördermittel werden einige Familien-Bildungsstätten schließen müssen.

Die Bildungsstätten haben ihre Aufgaben in den vergangenen Jahren ausgeweitet: Neben Schwangerschaftsbegleitung und Kleinkindbetreuung geht es um Kurse und Beratungen zu allen Fragen rund um Familie und Erziehung. Die Einrichtungen finanzieren sich überwiegend durch Gebühren der Eltern. "Um diese Kosten auf einem Niveau zu halten, das sich auch sozial schwächere Familien leisten können, bedarf es aber eines Zuschusses", sagt Maren Kohn, pädagogische Leiterin der Pinneberger FBS. "Sonst fallen genau diejenigen durch das Netz, deren Förderung besonders wichtig ist." Was bei der frühkindlichen Bildung gespart wird, kann später zu weit größeren Problemen führen: ein familienpolitischer Bumerang. Die Bildungsstätten setzen sich dafür ein, ihre Angebote finanziell zu sichern. Auch an der Qualität dürfe es keine Abstriche geben.