Amtsgericht nennt 28. Januar als Termin. Haspa versucht, die zwölfstöckigen Gebäude an der Klosterkoppel vorher abzustoßen

Uetersen/Elmshorn. Der Termin der Zwangsversteigerung steht. Aber ob die beiden Uetersener Hochhäuser An der Klosterkoppel 6 und 10 tatsächlich Ende Januar vor dem Amtsgericht Elmshorn unter den Hammer kommen, ist noch offen. "Wir sind im Gespräch mit verschiedenen Interessenten und hoffen, vorher einen Verkauf realisieren zu können", berichtet Henning Siever, Sachbearbeiter bei der Hamburger Sparkasse (Haspa).

Die Haspa ist Hauptgläubiger des Eigentümers der Immobilien, dem als "Horrorvermieter" bekannt gewordenen Gerd Thormählen. Anfang April 2009, als die E.on Hanse die Gaslieferung für die beiden Hochhäuser wegen nicht bezahlter Rechnungen einstellte, hatte das Kreditinstitut den Antrag zur Zwangsversteigerung gestellt. Gleichzeitig wurden die Gebäude mit jeweils 14 Stockwerken und 98 Wohnungen unter Zwangsverwaltung gestellt. "Seitdem hat sich viel getan, wir sind sehr zufrieden", erläutert Siever. So seien diverse Reparaturen ausgeführt worden - etwa im Bereich der Dächer und der Heizungsanlage. Auch wurden teilweise Klingelanlagen erneuert, Fenster ausgetauscht und die Dichtungsfugen repariert. Siever: "Die Immobilien sind mit Hilfe der Zwangsverwaltung Stück für Stück vorangebracht worden." Nun will sich die Haspa von dem Immobilienbestand trennen.

Laut dem Wertgutachten, das während des Zwangsversteigerungsverfahrens erstellt wurde, verfügen die 1974 errichteten Gebäude jeweils über 44 Ein-, 29 Zwei-, 24 Drei-Zimmer-Wohnungen sowie eine Unterkunft mit vier Zimmern. Die Wohnfläche beträgt je Hochhaus 5307 Quadratmeter. Der Verkehrswert wurde auf 1,94 Millionen Euro für das Hochhaus mit der Nummer 6 und 1,8 Millionen Euro für die Hausnummer 10 festgelegt. Beide Gebäude können auch einzeln erworben werden.

Haspa-Mann Siever hofft, dass eine Kaufsumme erzielt wird, die deutlich über dem Verkehrswert liegt. "Das ist unser Ziel."

Die Lage der Gebäude in der Nähe der Innenstadt sei ideal. Und obwohl Alt-Eigentümer Thormählen die Gebäudesubstanz stark vernachlässigt habe, seien die Wohnungen in den Hochhäusern gefragt, der Vermietungsgrad außerordentlich hoch. Laut Siever ist die Hausnummer 6 voll vermietet, in der Hausnummer 10 stünden lediglich einige größere Wohnungen leer, die nicht über Hartz IV gefördert werden. Die jährlichen Mieteinnahmen aus beiden Blöcken betragen bei dem derzeitigen Vermietungsgrad mehr als 600 000 Euro.

Allerdings, das räumt Siever ein, muss der neue Eigentümer "ordentlich Geld in die Hand nehmen, um die Modernisierung weiter zu führen". Was saniert werden muss und welche Kosten entstehen, dazu gibt es mehrere Gutachten. Im Falle einer Vollwärmedämmung für die Fassaden sowie umfangreicher Erneuerungen der Heizungsanlage und der Fahrstühle soll sich ein Investitionsbedarf von zehn Millionen Euro ergeben. Allerdings geht es auch billiger: Ein anderes Gutachten beziffert die Kosten für das, was wirklich notwendig ist, auf 1,5 Millionen Euro.

Sollte der Zwangsversteigerungstermin aufrecht erhalten werden, kommen die Hochhäuser am 28. Januar um 10.30 Uhr im Saal 1 des Amtsgerichts an der Bismarckstraße unter den Hammer.