Der Bau der neuen Sportstätte ist nur zu finanzieren, wenn die Mitgliedsbeiträge erhöht werden.

Elmshorn. Die Debatte während der Hauptausschuss-Sitzung des Elmshorner MTV am Mittwochabend verlief kontrovers. Und sie ist ein deutlicher Fingerzeig, was den Vorstand am kommenden Mittwoch während der Delegiertenversammlung erwartet: ein ganz heißer Tanz. Die Frage, ob sich der EMTV sein neues Sportzentrum an der Wittenberger Straße noch leisten kann und soll, entzweit den Verein.

Wenn die Delegierten von 19.30 Uhr an in nicht öffentlicher Sitzung zusammen kommen, müssen sie über eine brisante Frage entscheiden: Gibt es Beitragserhöhungen? Laut dem neuen Finanzierungsplan, den der Vorstand vorgelegt hat, müssen die Beiträge - zweckgebunden für das Projekt - um 1,50 pro Mitglied und Monat erhöht werden. "Kein Vorstand macht so etwas gerne", betont Vereinschef Burkhard Koriath. Der Vorsitzende weist jedoch auch darauf hin, dass es keine andere Möglichkeit mehr gibt.

Wie berichtet, hat der Kreis als Zuschussgeber des Millionenprojektes dem Verein eine Frist bis zum 30. November gesetzt. Bis zu diesem Zeitpunkt muss ein von der Delegiertenversammlung abgesegneter Finanzierungsvorschlag vorliegen. Die konkreten Zahlen, die nun den Delegierten vorliegen, unterscheiden sich jedoch deutlich von Schätzungen, die voriges Jahr während einer Mitgliederversammlung präsentiert wurden. Damals stimmten 91 Prozent der Mitglieder grundsätzlich für den Umzug an die Wittenberger Straße.

"So ein Ergebnis bekommen wir während der Delegiertenversammlung nicht mehr", sagt Geschäftsführer Uwe Hönke. So habe sich die Stimmung im Verein, was das Projekt angeht, gewandelt. Hönke hält es für offen, ob die 105 Delegierten mehrheitlich für den Finanzierungsvorschlag stimmen. Wird die Vorlage des Vorstands abgelehnt, ist das Projekt gestorben, weil im Falle einer Neubeantragung geringe Kreiszuschüsse fließen werden.

Nach den nun vorliegenden Zahlen hat sich der Kaufpreis für die Grundstücke um 452 500 Euro auf 2,482 Millionen Euro erhöht. Die Sporthalle wird 140 000 Euro teurer. Dies liegt daran, dass nun auf Druck der Stadt doch eine wettkampftaugliche Halle gebaut wird. Auch die Zwischenfinanzierung kostet etwa 90 000 Euro mehr. Hingegen sinken die Kreiszuschüsse um 190 000 Euro, weil das Raumprogramm gegenüber den ersten Planungen reduziert wurde. Unterm Strich heißt das: Die Neuverschuldung steigt um fast eine Million Euro - von kalkulierten 430 000 auf 1,373 Millionen Euro.

Hönke spricht von drei Lagern im Verein: den Befürwortern, den Gegnern und den Unentschlossenen. Auf letztere wird es bei der Abstimmung ankommen. Allerdings, das räumt Vereinschef Koriath ein, haben viele Abteilungsvertreter Bauchschmerzen bei der Beitragserhöhung. Koriath: "Es gibt Abteilungen, die werden die neue Anlage nicht nutzen. Die fragen sich natürlich, warum sie für etwas mehr zahlen sollen, wo sie sich nicht wieder finden."

Der EMTV-Chef betont, dass so eine Chance für ein "Jahrhundert-Bauwerk" nicht wiederkommt. Eine Sanierung der bestehenden Anlagen am Koppeldamm und an der Wilhelmshöhe werde im Verhältnis deutlich teurer als das knapp 10,2 Millionen Euro teure Projekt. Bis zur Delegiertenversammlung will der Vorstand dennoch genaue Zahlen vorlegen, was eine Modernisierung des Bestandes kosten würde.