Machtdemonstration

"Zigaretten aus Protest verhüllt"

Tabakhändler demonstrieren gegen EU-Pläne und zeigen mit Protestaktion, was auf die Raucher zukommt.

Hamburger Abendblatt 20. November

Die ganze Anti-Raucher-Kampagne hat nichts mehr mit der vorgegebenen Gesundheitsgefährdung von Nichtrauchern zu tun, sondern wird von einer nicht bestimmbaren Gruppe zur Machtdemonstration benutzt.

Ginge es nur um den Schutz der Gesundheit, hätte es sicher genügt, den Gaststätten freizustellen, ob sie nur Nichtraucher als Gäste wünschen, wobei ich reine Speisegasthäuser ausnehmen will. Aber normale Restaurants, Cafés und sogenannte Kneipen hätte man die Freiheit lassen können, selbst zu entscheiden. Dann wäre der entbrannte Rechtsstreit zu vermeiden gewesen. Hinter der ganzen Zwangsumerziehung freier Bürger steckt, wie ich vermute, eine Gruppierung, die damit sich und ihre Macht im Staate beweisen will. Wenn der behauptete medizinische Effekt so gravierend wäre, würden sicher alle Ärzte das Rauchen aufgegeben oder gar nicht erst angefangen haben. Aber gehen Sie mal in die Kliniken und beobachten das Pausenverhalten des medizinischen Personals, da wird unbeeindruckt zum Glimmstängel gegriffen, im Vorgarten oder in einer Ecke. Die Militanz der Rauchergegner grenzt an Fundamentalismus.

H.G. Bjick, per E-Mail

Dumm und eklig

Wenn die "EU-Tabakproduktionsrichtlinie" nicht so unappetitlich wäre, könnte man sie für einen Scherz halten: Einheitliche weiße Zigarettenpackungen mit "Schockfotos" von Krebsgeschwüren! Wie wäre es, diese Idee auch auf die Automobilindustrie zu übertragen? Eine Einheitskarosserie, auf Motorhaube und Türen Schockfotos von Unfällen mit verstümmelten Menschen.

Bitte nicht vergessen: Bis 2010 wurde der Tabakanbau in Europa von der EU mit einer Milliarde Euro jährliche subventioniert. Jetzt kein Cent mehr, was vernünftig ist. Stattdessen: Siehe oben. Hoffentlich findet die EU noch eine leere Schublade, um diesen Unfug verschwinden zu lassen. Wie wäre es, wenn die EU sich einmal wirkungsvoll um die Tier-KZs kümmern würde, die Tiermassenhaltung, (nicht Massentierhaltung): Hühner, Puten, Schweine, Kühe sind keine Massentiere, sondern werden zu Massen in KZs zusammengetrieben. Den Kälbern werden die Hörner weggeätzt, damit sie dann später enger in den Ställen stehen können, den Puten werden die Schnäbel gestutzt, damit sie sich in ihrer Not nicht gegenseitig tot hacken.

Es geht natürlich auch kürzer: Die "EU-Tabakproduktionsrichtlinie" ist so dumm und eklig, dass sie sich nicht mal für einen Aprilscherz eignet.

Peter Gudelius, Quickborn

EU-Diktatoren

Ich als Pfeifenraucher, einmal am Tag abends, bin der Meinung, dass die über 10 000 Bürokraten in Brüssel sich immer neue Arbeit "beschaffen", um sich auszutoben oder sogenannte Arbeit zu beweisen. Es sind Diktatoren - meistens ohne viel Praxis - die krampfhaft nach Objekten für ihre Reglementierungswut suchen. Bei 27 Kommissaren und 27 Vertretern werden an Gehältern über eine Million Euro von unseren Steuergeldern zum Fenster rausgeworfen. Klar ist, es wird nicht besser - im Gegenteil. Wir sind alt genug, um alleine zu entscheiden, ob wir auf der Strasse oder Zuhause qualmen oder nicht. Was gesund ist oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Nächstes Mal sind Colagetränke wegen Fettleibigkeit dran oder die Zahnpasta wegen Krebsgefahr. Die Gurkenarie mit der erlaubten Krümmung oder das Märchen der Energiesparlampen zeigen das Nichtskönnen. Oder die EU-Richtlinie wegen der Milliliter an Flüssigkeit im Flugzeug-Handgepäck werden Millionen Euros über die Tonne am Airport vernichtet. Erst bis 2013 sollen alle Auflagen storniert sein. Meine eigenen Milliliter Erfahrungen (mit Flaschen Medizin) im Handgepäck in Hamburg sind ein Skandal, ob Frankfurt, Genf, Mexiko City diese Fläschchen wurden völlig sachlich und zuvorkommend akzeptiert. Nur hier hatte sogar die "Dienstaufsicht verrückt gespielt". Es musste umgepackt werden, mit dem Risiko, dass der aufgegebene Koffer bei Ankunft nicht angekommen ist. Erst die "Oberste Heeresleitung" in Hannover hat Hamburg-Airport nachträglich auf meine Beschwerde in die Schranken verwiesen, weil der Ermessensspielraum völlig missachtet wurde, sondern nur "BASTA" galt.

Manfred Nietzer, Quickborn-Heide

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