Mit diesem Preis ehrt der SPD-Kreisverband seit 1995 die ehrenamtliche soziale Arbeit von engagierten Bürgern im Kreis Pinneberg.

Appen. Wohl noch nie hatte dieser Preis eine so politische Aussage wie in diesem Jahr. Am Sonntag erhielten Margit Ravn und Jutta Stropahl aus Wedel den mit 1500 Euro dotierten Walter-Damm-Preis, der nach dem ersten Nachkriegs-Landrat benannt ist. Die beiden Frauen sind die Initiatoren des Vereins "Frauen helfen Frauen", der 1986 in Wedel das erste Frauenhaus im Kreisgebiet eröffnet hat. "Das gibt uns Energie für den Kampf gegen die Entscheidung am grünen Tisch", sagte Jutta Stropahl. Damit meinte sie die drohende Schließung des Frauenhauses, das nach dem Willen des Justizministeriums 2012 keine Frauen in Not mehr aufnehmen soll, weil es wegen der Häuser in Pinneberg und Elmshorn einen Überbedarf gebe und die Landesregierung den 176 000 Euro Zuschuss einsparen will. Dabei seien die 15 Plätze zu 83 Prozent ausgelastet und 2009 von 51 Frauen und 44 Kindern genutzt, die sich wegen häuslicher Gewalt vor ihren gewalttätigen Männern und Vätern schützen mussten. "Das wäre so, als würde man bei der Feuerwehr, die zu 100 Prozent ausgelastet ist, für Brände eine Warteliste anlegen", sagte Margit Ravn. 4800 Unterschriften gegen die Schließung haben sie Minister Emil Schmalfuß überreicht. Hamburgs SPD-Vorsitzender Olaf Scholz sagte als Laudator: "Ihre Arbeit ist beispielhaft für andere. Sie wird leider noch ganz lange notwendig sein."