Man kann die Bönningstedter verstehen. Bis vor vier Jahren hatten sie ihre eigene Amtsverwaltung im Ort.

Wer etwas in der Behörde zu erledigen hatte, konnte dort jeden Wochentag jemanden erreichen. Das ist seit der Fusion mit dem Amt Pinneberg-Land nur noch eingeschränkt der Fall. Gleichzeitig sind die Verwaltungskosten für die Gemeinde Bönningstedt um 130 000 Euro oder 25 Prozent gestiegen.

Mehr Geld für weniger Leistung, das ist zwar eine Erfahrung, die einem immer wieder im Leben passiert. Doch das ursprüngliche Ziel sah nun mal anders aus. Vielmehr versprachen sich die Bürger in beiden Amtsbezirken, dass das neu geschaffene Amt Pinnau sie effizienter und kostengünstiger verwalten könnte. Doch das Gegenteil ist offenbar der Fall.

Einfach anmutende Anfragen wie die ordnungsrechtliche Regelung eines Flohmarktes oder eines verkaufsoffenen Sonntags stellen die Mitarbeiter des Amtes Pinnau vor unlösbare Probleme. Da ist es legitim, dass sich die Gemeinde Bönningstedt nach einem neuen, kompetenteren Partner umschaut. Mal sehen, was denn Quickborn dem Nachbarn im Süden von B 4 und AKN-Linie zu bieten hat.