Jörgen Habedank ist mit seinem Atelier nach Tornesch umgezogen

Tornesch. Nach 14 Jahren hat der Künstler Jörgen Habedank seinem Atelier in der alten Mühle in Appen den Rücken zugekehrt. Doch seine künstlerische Arbeit wird er fortsetzen. Und dafür hat er wieder ein Atelier gefunden, das ebenfalls ehemals eine Mühle war. Jetzt ist er mit seiner Kunst in seinem Wohnort Tornesch angekommen. In der Friedrichstraße 21a befindet sich nun seine neue Kunstwerkstatt.

Und Habedank fühlt sich wohl in seinem neuen Atelier. "Die Lichtverhältnisse sind hier bei weitem günstiger als in Appen", sagt er. Dafür sorgt eine große Fensterfront. Außerdem sei der bauliche Zustand der neuen Räume eindeutig besser als im ehemaligen Atelier. Und praktischerweise befindet sich das Bilderlager im Erdgeschoss, was den Transport gerade der großformatigen Werke zu Ausstellungen bei weitem einfacher macht. Das Atelier selbst hingegen befindet sich im Obergeschoss.

Habedank lädt zum Tag der offenen Tür in sein neues Tornescher Atelier ein

Der Künstler hat schon immer gern für Leben an seinem Arbeitsplatz gesorgt. In Appen gehörten regelmäßig Atelierkonzerte zu den Veranstaltungen, zu denen er eingeladen hat. "Dafür ist hier leider nicht mehr ausreichend Platz", sagt der Maler. Andererseits seien die Konzerte auch immer mit sehr viel Arbeit verbunden gewesen, räumt Habedank ein. Doch ganz für sich allein und abgeschnitten von der Außenwelt will er auch in Tornesch nicht hinter seiner Ateliertür arbeiten. Deshalb lädt zu einem Tag der offenen Tür am Sonnabend, 20. November, von 10 bis 17 Uhr in die neuen Räume ein.

Selbstverständlich hat der Künstler einiges für seine Gäste an diesem Tag vorbereitet. Es gibt einen Begrüßungstrunk zur Ateliereinweihung, Und da er sich seit einiger Zeit mit der Glasmalerei beschäftigt, hat er auch einige Glassteine besorgt. Und wie sollte es anders sein: Er wird auch seine Bilder zeigen. Und wer etwas mitnehmen möchte, findet Kunstdrucke von Habedanks Werken, von ihm entworfene Weihnachtskarten und kleinformatige Originale. Darüber hinaus hofft er auf viele Gespräche über seine Arbeit und die Geschichte der ehemaligen Futtermühle, in der sich das neue Atelier befindet.

Doch selbstverständlich sind Besucher nicht nur zum offenen Atelier willkommen. "Wenn ich hier bin", sagt Habedank, "dann stelle ich ein Schild vor die Tür." Und wenn das draußen steht, dürfen Neugierige gern einmal klingeln, um eingelassen zu werden. "Ich bin mir nicht sicher, ob das viele nutzen werden", sagt der Maler. Die Mentalität der Norddeutschen sei eher so, dass sie ihre Neugier lieber im Zaum hielten. In Süddeutschland sei das anders, sagt er mit einem Schmunzeln.

Ein Gastatelier für Freizeitkünstler, die in Ruhe arbeiten möchten

Malkurse wie früher in Appen wird Habedank in seinem neuen Atelier nicht mehr anbieten. Doch etwas anderes hält er für Kunstfreunde, die selbst aktiv werden möchten, bereit. Im Erdgeschoss gibt es einen großen abgetrennten weiteren Atelierraum, den er als Gastatelier zur Verfügung stellt. "Der ist für Menschen, die kreativ arbeiten wollen, denen aber ein Raum fehlt", sagt er. Ruhige Arbeitsplätze stehen in dem Atelierraum mit Teeküche, Materiallager und einer Sitzecke bereit. Wer möchte, kann dort stunden- und tageweise tätig sein.

Und noch etwas bietet der Künstler seinen Gästen an. "Wer möchte, kann von mir auch künstlerische Fachberatung erhalten", sagt Habedank. Somit seien ideale Bedingungen für ein eigenständiges und zugleich professionell begleitetes künstlerisches Schaffen gegeben.

Bei all den Veränderungen bleibt Habedank seinem Stil mit seinen eher ungegenständlichen Arbeiten treu. "Helle Farben mit großer Leuchtkraft spielen für mich nach wie vor eine große Rolle", sagt er. Und so erzeugen seine Bilder eine positive Stimmung.

Zum 50. im kommenden Jahr ist eine große Geburtstagsausstellung geplant

1961 kam Jörgen Habedank in Münster zur Welt, studierte Kunst und Kunstpädagogik. Er entschied sich 1994, den Lehrerberuf an den Nagel zu hängen und sich ganz der freischaffenden Kunst zu widmen. Das sei nicht immer leicht gewesen, so der Künstler, doch bereut habe er diesen Schritt nicht. Im kommenden Jahr wird er 50 Jahre alt. Dann soll es eine große Ausstellung seiner Werke in der Pinneberger Drostei und im Uetersener Museum Langes Tannen geben, die von den farbigen Großformaten über die Glaskunst bis hin zu seinen Skizzen zeigt, was er als Künstler geschaffen hat.