Ab Mitte März 2012 sollen 91 Bewohner von 45 Mitarbeitern in sieben Wohngruppen betreut werden

Barmstedt. Startschuss für das wohl wichtigste Bauvorhaben Barmstedts und seiner Umlandgemeinden. Mit dem offiziellen ersten Spatenstich auf dem ehemaligen Gelände des Barmstedter Bauhofs direkt neben der Feuerwache schufen jetzt Verbandsvorsteher Nils Hammermann und seine Kollegen aus dem Zweckverband Altenheim Barmstedt-Rantzau endlich handfeste Tatsachen für das seit zwei Jahren geplante Acht-Millionen-Euro-Projekt. Unweit des Rantzauer Sees entsteht ein Pflegeheim für 91 Senioren. Die Einrichtung soll "Seniorenresidenz Rantzauer See" heißen.

"Wir freuen uns, dass es jetzt endlich losgeht", sagte Verbandsvorsteher Hammermann. Aber es sei sehr viel Zeit für die Detailplanung und Abstimmungen notwendig gewesen, die den Baubeginn lange verzögerten. Eine Projektgruppe des Verbandes mit dem Architekturbüro BBO aus Bielefeld habe aber mit sehr viel Eifer und in guter Kooperation letztlich "die Kuh vom Eis bekommen". Hammermann geht nun davon aus, dass die 60 Bewohner des alten Seniorenheimes an der Brunnenstraße Mitte 2012 in ihre neuen Räumlichkeiten umziehen können. Architekt Markus Petry möchte das zwei- bis dreigeschossige Gebäude bis März 2012 fertiggestellt haben. Nach den Erdarbeiten werde Anfang 2011 mit dem Rohbau begonnen.

Das Haus an der Brunnenstraße stammt aus den 60er-Jahren und kann seit Langem nicht mehr wirtschaftlich geführt werden. Darum entschloss sich der Zweckverband zu einem Neubau. Dies war aber einigen Mitgliedsgemeinden finanziell zu riskant: So sind Bilsen, Ellerhoop, Bokholt-Hanredder und Klein Offenseth-Sparrieshoop voriges Jahr aus dem Zweckverband ausgeschieden. Nun sind noch Barmstedt und sieben Gemeinden im Verband.

Die beiden Grundstücke wurden getauscht. Die Stadt hat dem Verband das idyllisch gelegene 5670 Quadratmeter große Gelände am Parkplatz des Wellenbades überlassen und dafür im Gegenzug das 6530 Quadratmeter große Grundstück an der Brunnenstraße erhalten. Wegen des torfigen Untergrundes wird der Neubau am See auf 240 Pfählen stehen.

Betreiber des neuen Altenheimes wird die Diakoniestation Barmstedt sein, die heute schon 50 alte Menschen in und um Barmstedt ambulant versorgt. Die 91 Bewohner werden von 45 Mitarbeitern nach den neuen Erkenntnissen der Altenpflege in sieben Wohngruppen betreut. Zudem werden zwölf Tagespflegeplätze angeboten, sodass dort künftig das komplette Angebot von stationärer, teilstationärer und ambulanter Altenpflege möglich ist, freut sich Ralf Pehmöller, Geschäftsführer der Diakoniestation. "Das wird eine echte Bereicherung für die Bewohner dieser Region", ist Pehmöller überzeugt, dessen Verwaltung ebenfalls vom Torhaus in Barmstedt in den neuen Komplex umziehen wird. "Ich bin überzeugt davon, dass sich das neue Pflegeheim langfristig wirtschaftlich gut betreiben lässt." Der Standort am Wasser war auch sein Wunsch. "Er ist durch die Nähe zum See vom Naherholungswert her ideal, und die Innenstadt ist zu Fuß bequem zu erreichen. Damit wird es sehr attraktiv für die Senioren sein, dort zu wohnen."