Ernst Dieter Rossmann warnt vor “Bumerang-Effekt“

Wedel. Die Aktivistinnen des Wedeler Frauenhauses bitten weiterhin um Unterstützung gegen die geplante Kürzung der Landeszuschüsse, die eine Schließung der Einrichtung zur Folge hätte.

In allen sozialen Einrichtungen und im Wedeler Rathaus liegen Protest-Postkarten aus, die Bürgerinnen und Bürger an Gleichstellungs-Minister Emil Schmalfuß in Kiel schicken sollen. "Die Postkartenrückseite beinhaltet die Aufforderung an den Minister die geplante Schließung des Frauenhaus Wedel und die Streichung von insgesamt 48 Frauenhausplätzen zu überdenken und zu konstruktiven Gesprächen und Lösungen zurückzufinden, die nicht zu Lasten der von Gewalt betroffenen Frauen und Kinder geht", sagten die Unterstützerinnen vom Frauenhaus-Förderverein.

Unterdessen hat der SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann scharfe Kritik an der Landesregierung vorgebracht. "Wenn Schwarz-Gelb seine Ankündigungen umsetzt, droht Schleswig-Holstein bei den Frauenhäusern vom bundesweiten Vorbild zum abschreckenden Beispiel zu werden", sagte er bei einem Treffen mit Vertreterinnen der Einrichtungen in Wedel, Elmshorn und Pinneberg. Er sagte einen "Bumerang-Effekt" voraus, falls die in 25 Jahren in Wedel gewachsenen und von Vereinen unterstützten Strukturen zerstört werden.

Rossmann will nun erneut beim Minister Druck machen. Er sagte:. "Wenn das Ministerium argumentiert, dass im Kreis Pinneberg mehr Plätze zur Verfügung stehen als im Landesschnitt, so heißt das noch lange nicht, dass unsere Region überversorgt ist. Es macht nämlich keinen Sinn, bei diesem Thema kleinräumig zu denken. Wichtig ist vielmehr, dass sich Schleswig-Holstein und Hamburg endlich auf eine abgestimmte Frauenhauspolitik verständigen und sich nicht die Plätze vorrechnen, die sie gegenseitig belegen."