Uetersener Chorknaben verabschieden ihren Vorsitzenden Dietmar Lewin mit Liedern und viel Lob

Uetersen. Zwölfeinhalb Jahre hat Dietmar Lewin als Vorsitzender der Chorknaben Uetersen die Geschicke dieses erfolgreichen und renommierten Knabenchores mitbestimmt. In diesem Jahr hat er den Vorsitz an Michael Lohmann, den ehemaligen Schulleiter des Uetersener Gymnasiums, abgegeben. Am Wochenende wurde Lewin bei einer Überraschungsfeier in der Uetersener Gaststätte "Zur Erholung" mit viel Musik der Chorknaben und vielen lobenden Worten für seine erfolgreiche Arbeit für den Chor geehrt.

"Ich habe durch meine Arbeit nicht mehr genug Zeit, um mich intensiv um die Chorknaben zu kümmern", begründete Lewin im Gespräch mit der Pinneberger Zeitung seinen Rückzug. In der Zeit seines Vorsitzes hatte er sich immer mit vollem Engagement, aus ganzem Herzen und mit viel Freude über die zahlreichen Erfolge der Sänger gekümmert. Auf zahlreichen Konzertreisen und zu zahlreichen Wettbewerben hatte er die die Knaben- und Männerstimmen des Chores begleitet. Stimmbildner Harald Stockfleth betonte in seinem Redebeitrag, dass Lewin als Vorsitzender immer ganz stolz auf die Erfolge der Sänger war.

Lewins wichtigste Aufgabe war 1998, einen neuen Chorleiter zu finden

Als Lewin das Amt des Vorsitzenden übernahm, war der Chor in einer schwierigen Phase. "Die Gemeinschaft drohte damals auseinander zu brechen", erinnert sich der ausgeschiedene Vorsitzende. Die Mitgliedszahlen seien rückläufig gewesen. Deshalb stand für ihn damals fest, dass die jungen Sänger einen neuen Chorleiter bräuchten, der sie besser motivieren könnte.

Mit Hans-Joachim Lustig, der früher selbst einmal Sänger des Chores war, gelang es ihm einen Leiter zu finden, der die jungen Sänger und die Männerstimmen zu einem der besten Chöre in Deutschland formte. Dazu trug, so Lewin, auch die gute Stimmbildung bei, für die Harald Stockfleth verantwortlich zeichnet. Um die Mitgliedszahlen macht sich längst keiner mehr Gedanken. Lustig selbst lobte Lewin dafür, dass er für Anregungen und Ideen stets offen war. Vieles konnte realisiert werden.

Den Höhepunkt während seiner Amtszeit vermag Lewin nicht zu benennen. "Davon gab es ganz viele", sagt er. Eine ganze Reihe davon zählte Chorleiter Lustig und Stimmbildner Stockfleth im Rahmen der Ehrung auf.

Der scheidende Vorsitzende denkt gern zurück an Konzertreisen nach Ungarn, Belgien und durch Deutschland. Ebenso begeistert erinnert er sich an die Aufführungen von großen Werken wie der "Carmina Burana" von Carl Orff zum 40-jährigen Bestehen der Chorknaben oder Händels "Messias". Besonders stolz ist Lewin auf die Chorwettbewerbe, bei denen die Uetersener Sänger ihre Qualität immer wieder unter Beweis stellten.

International anerkannte Sänger blieben bislang ohne Kreiskulturpreis

Eines ärgert Lewin rückblickend auf seine Zeit als Vorsitzender allerdings schon. "Es ist enttäuschend, dass die Chorknaben Uetersen noch nie den Kreiskulturpreis erhalten haben", sagt der Tornescher. "Sie haben internationale Preise gewonnen", sagt er mit etwas Sarkasmus. "Aber für den Kreis hat das bislang nicht gelangt."

Etwas verspätet erhielt Lewin die goldene Nadel der Chorknaben, die es eigentlich bereits nach zehn Jahren Mitgliedschaft gibt. Ihn freute es trotzdem, ebenso wie die breite Anerkennung seiner Arbeit für den Chor.