Wenn es abends immer früher dunkel wird und die Temperaturen weiter Richtung Null sinken, dann tönt es wieder durch die Straßen im Kreis Pinneberg: “Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Dort oben leuchten die Sterne und unten leuchten wir...“

Ihr wisst vielleicht, dass ihr mit euren Laternenumzügen den heiligen Sankt Martin und den Kirchenreformator Martin Luther ehrt. Aber darüber hinaus hat das Laternelaufen auch einen ganz weltlichen Ursprung.

Früher war der 10. November der Tag, an dem die Landarbeiter und das Dienstpersonal über den Winter entlassen wurden. Das war hart für diese meist sehr armen Menschen. Denn sie mussten die kalte Jahreszeit ohne eigenes Einkommen überstehen. Da mussten auch schon ihre Kinder mithelfen, wenn abends etwas zu Essen auf dem Tisch stehen sollte. Also gingen sie von Tür zu Tür und bettelten bei den wohlhabenden Bauern und Bürgern um Lebensmittel für ihren Wintervorrat. Weil es meist schon sehr dunkel war, wenn sie loszogen, nahmen die Kinder Laternen mit. Die hatten sie aus Runkelrüben oder Kürbissen geschnitzt. Um die Spender in gute Stimmung zu versetzen wurden Lieder gesungen: "Beschenkt uns heut', ihr lieben Leut. Rabimmel, rabammel, rabumm. Laternenlicht, verlösch mir nicht! Rabimmel, rabammel..."