Auf der Helgoländer Düne beginnt im November die Wurfsaison. Fast 60 Patenschaften im vorigen Winter

Helgoland. Mitte bis Ende November ist es wieder soweit: "Seehundjäger" Rolf Blädel wird auf einem seiner täglichen Rundgänge über die Helgoländer Düne das erste Kegelrobbenbaby der Wurfsaison entdecken. Je nach Fundort - Südstrand, Nordstrand oder der "Feuerstein-Strand Aade" - bekommt das Robbenbaby einen Namen mit den Anfangsbuchstaben des jeweiligen Fundortes. Auch in diesem Winter können "Robben-Fans" wieder Patenschaften für die Robbenbabys übernehmen. Mit einem einmaligen Beitrag von 50 Euro unterstützt der Pate die ehrenamtliche Arbeit des Vereins Jordsand zum Schutze der Seevögel und von "Natur e.V.", die sich mit Rolf Blädel um die Robben kümmern. In der vorigen Wurfsaison konnten knapp 60 Kegelrobben-Patenschaften vergeben werden.

Seit Mitte der 90er-Jahre kommen die Kegelrobben wieder regelmäßig auf die Helgoländer Düne, um hier ihre Jungen zur Welt zu bringen. "Unsere Gäste können den Tieren recht nahe kommen und sie in aller Ruhe beobachten", sagt Tourismusdirektor Klaus Furtmeier. Damit die Menschen aber das Ruhebedürfnis der Kleinen nicht stören, sorgen die Naturschützer dafür, dass ein entsprechender Abstand zu den Tieren eingehalten wird. Zudem wird den Gästen auch die Möglichkeit gegeben, an Führungen teilzunehmen, um mehr über die Kegelrobben zu erfahren und sie unter fachkundiger Anleitung zu betrachten.

Immer früher kommen die kleinen Kegelrobben auf der Düne Helgolands zur Welt. In den ersten Lebenswochen werden die Mütter ihren Nachwuchs mit einer Milch versorgen, die einen Fettgehalt von etwa 60 Prozent hat. Dadurch nehmen die Jungen, die mit einem Gewicht von zehn bis 14 Kilogramm zur Welt kommen, 1,8 bis zwei Kilogramm pro Tag zu. Die Neugeborenen werden von einem sehr dichten Fell zunächst vor Kälte und Wind geschützt. Entsprechend genährt wächst dem Jungtier dann eine dicke Speckschicht, die nach drei bis vier Wochen die isolierende Funktion übernimmt. Auf Helgoland kann man seit 1989 wieder regelmäßig Kegelrobben beobachten. Auf der Düne halten sich meist 30 bis 70 Tiere auf.

Die Anmeldung für eine Patenschaft erfolgt ausschließlich über Frank Gutzke, Referent und Stationsleiter des Vereins Jordsand auf Helgoland, E-Mail: helgoland@jordsand.de . Der Pate erhält eine Urkunde mit einem Photo "seines" Babys. Wer "sein" Patenbaby persönlich in Augenschein nehmen will, nimmt an einer kostenlosen Führung zu den Kegelrobben teil, und zwar täglich vom 1. Dezember 2010 bis 15. Januar 2011 außer montags. Außerdem hat die Kurverwaltung das spezielle Pauschalangebot "Robbenbaby-Watching" zu diesem Thema aufgelegt. Infos hierzu bei der Helgoland Touristik unter der Telefonnummer 04725/20 67 99 oder online.

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