Die SPD Uetersen hat eine “Geschichtswerkstatt“ eingerichtet, um mehr über die Opfer des Nationalsozialismus in Uetersen zu erfahren.

Uetersen. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich seit Juli an dieser Arbeit. Beim kommenden Treffen in der "Geschichtswerkstatt" sollen nun konkrete Namen für die ersten "Stolpersteine" in Uetersen besprochen werden - in vielen Städten sind bereits derartige Gedenksteine in das Straßenpflaster eingelassen worden, um an die vom Nazi-Regime Verfolgten und ihren Wohnort zu erinnern.

"Unser Ziel ist es, Orte des Erinnerns und des Gedenken zu schaffen und gerade jungen Menschen die Realität der NS-Gewaltherrschaft zu verdeutlichen", sagt der stellvertretende SPD-Vorsitzende Erhard Vogt. "Die Zeit zwischen 1933 und 1945 ist in Uetersen längst noch nicht so aufgearbeitet, wie es sein sollte. Durch die Befragung letzter Zeitzeugen, die Auswertung vorhandener Literatur und die Einbeziehung von Forschungsarbeiten Dritter und eventuell eigene Recherchen wollen wir einen Beitrag zur Aufarbeitung unserer eigenen Geschichte in Uetersen leisten." In Vorbereitung ist auch eine Veranstaltung, die anhand von Lebensschicksalen aus der NS-Zeit zu einem Dialog zwischen jungen und älteren Menschen in Uetersen führen soll.

Das nächste Treffen in der "Geschichtswerkstatt" findet an einem denkwürdigen Datum statt: am 9. November. 1938 hatten die Nazis in der sogenannten Pogromnacht im November zahlreiche Ausschreitungen gegen jüdische Bürger, Geschäfte, Einrichtungen und Synagogen organisiert - der Beginn der massenhaften und offenen Verfolgung und Vernichtung der Juden in Deutschland. Die "Geschichtswerkstatt" tagt ab 19 Uhr im Museum Historisches Uetersen, Parkstraße 1, Zugang auch über Bleekerstraße. Weitere Interessierte können sich auch wenden an Erhard Vogt, 04122/90 15 21.