Die neue Johanniter-Schule ist bereits die vierte Schule in privater Trägerschaft im Kreis Pinneberg.

Eine fünfte Einrichtung soll kommendes Jahr in Elmshorn folgen. Privatschulen liegen also voll im Trend - und sie können sich vor Anmeldungen kaum retten, obwohl sie mit erheblichen monatlichen Kosten verbunden sind. Das liegt daran, dass alle diese Einrichtungen besondere pädagogische Konzepte verfolgen, die staatliche Schulen nicht bieten. Weiteres Argument: Es werden Betreuungszeiten geboten, von denen staatliche Einrichtungen weit entfernt sind. Und wenn öffentliche Schulen in den Ferien ihre Türen verschließen, bleiben private Einrichtungen in der Regel geöffnet.

Das alles ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Richtig ist auch, dass viele Eltern ihre Kinder dann auf eine Privatschule schicken, wenn sie auf öffentlichen Schulen scheinbar nicht zurechtkommen. Auf den Privatschulen paukt also nicht etwa die Elite, sondern im Gegenteil viele Problem-Schüler. Mit ihnen umzugehen und für eine richtige Durchmischung der Klassen zu sorgen, ist eine Herausforderung, der sich die Betreiber der Schulen stellen müssen. Die Johanniter haben absichtlich die eigentlich vorgesehene Klassenstärke von 24 Schülern auf 17 reduziert. Anmeldungen, um alle Plätze zu füllen, lagen vor. Die Betreiber haben jedoch nicht auf den Profit geschielt, sondern darauf geachtet, dass der Klassenverband ausgewogen besetzt und arbeitsfähig ist. Dafür gebührt Hochachtung.