Der neue Streetworker Tansel Kilic geht am Liebsten mit Hündin “Luna“ auf Tour

Schenefeld. Tansel Kilic ist der Mann für den Außendienst im Schenefelder Jugend- und Kommunikationszentrum (JUKS). Während die Aktivitäten des JUKS-Teams sich bisher meist in den Räumen am Osterbrooksweg 25 abspielten, ist der 37-Jährige in seinem Ganztagsjob seit August in der "aufsuchenden Jugendarbeit" tätig.

Hinter der Bezeichnung verbirgt sich die Aufgabe eines Streetworkers. Der studierte Sozialarbeiter und Sozialfachwirt ist in der Stadt tagsüber, aber oft auch abends und an Wochenenden unterwegs, um Kontakt zur Jugendszene aufzunehmen. Dabei kommt Kilic, der in Hildesheim aufwuchs, dort in einem Jugendzentrum arbeitete, bevor er nach Hamburg zog, seine Dreisprachigkeit zu Hilfe. Neben Deutsch beherrscht er Türkisch und Arabisch.

Der neue Aufgabenbereich wurde auf Beschluss des Hauptausschusses geschaffen. Verwirrend ist allerdings die Auffassung von JUKS-Chef Kurt Krauß, dass Schenefelds Jugendszene kein sozialer Brennpunkt sei. In der Vergangenheit bekannt gewordenen Schlägereien zwischen rivalisierenden Gruppen in der Umgebung des Schulzentrums führt er auf Beteiligte von außerhalb zurück. Immerhin erkennt Krauß den Osdorfer Born, gleich um die Ecke, als sozialen Brennpunkt an. Nicht einmal Graffiti und Gebäudeschmierereien gebe es hingegen in Schenefeld. Solche unübersehbaren Hinterlassenschaften an einer Mauer beim JUKS führt Krauß auf frühere Aktivitäten zurück.

Sind bei so viel heiler Welt in Schenefeld denn die rund 65 000 Euro jährlich für das neue Aufgabenfeld gerechtfertigt? Das schon, meint Krauß und weist, wie auch Kilic, auf die präventive Jugendarbeit hin.

Der Streetworker hat bei seinen Rundgängen am Schulzentrum, auf dem Schenefelder Platz, in Billardlokalen und im Stadtzentrum schon viele Jugendliche kennengelernt, Ausflüge mit ihnen unternommen und bei der Vermittlung von Lehrstellen geholfen. Erleichtert wird der Kontakt oft, wenn Kilic seine lammfromme Labradorhündin "Luna" dabei hat.