“Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!“ Dieser Satz gehört zum Bericht über Statistik wie der Knopf ans Hemd.

Oft wird das Zitat dem britischen Regierungschef Winston Churchill zugeschrieben, doch gibt es dafür keine verlässliche Quelle - auch nicht am ersten von den Vereinten Nationen (UN) ausgerufenen ersten Statistiktag, der heute gefeiert wird.

Tatsache ist: Die Statistik spielt in unserer Industriegesellschaft eine große Rolle. Viele Politiker und Wirtschaftsbosse hoffen, damit neutrale Zahlen zu erhalten, die ihnen Entscheidungen erleichtern. Zum Beispiel können Politiker besser abschätzen, wenn sie sich mit Alterspyramiden beschäftigen, dass mehr Kindergarten- oder Seniorenheimplätze geschaffen werden müssen. Allerdings ist das nur ein Teil der Wahrheit. Denn durch Zuzüge, Abwanderung und Tod können sich die Zahlen verschieben. Auch der Wunsch, Kinder oder pflegebedürftige Angehörige lieber selbst zu betreuen, beeinflusst eine Prognose.

Ein anderes Beispiel: Wenn nur betrachtet wird, wie viele Tonnen Äpfel in der Marsch und im Rest Europas geerntet werden, könnte jeder denken, den Obstbauern geht es gut, wenn die Menge wächst. Tatsächlich ist es aber, dass ein großes Angebot den Preis drückt und Landwirte leiden lässt.

Deshalb sollten wir uns heute über viele Zahlen freuen, aber immer wissen, dass andere Faktoren das scheinbar neutrale Ergebnis ebenfalls beeinflussen. Fakt ist, Statistik schafft Arbeit: 402 Frauen und Männer haben 2009 im Statistikamt Nord 391 Statistiken erstellt - so steigern wir auch mit Rechnen das Bruttosozialprodukt.